Der Fall Mario Mettbach
: Alte Bekannte

Die Sache obskur zu nennen, wäre eine zurückhaltende Bewertung. Dunkle Machenschaften ist treffender, wenn die Rede von Mario Mettbach und seinen alten Bekannten im Senatsgehege des Rathauses ist. Dort werden einstige Senatoren, so will es scheinen, sorgsam umhegt.

Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT

Unbekannt ist, was den Ex-Schillianer, der seine Parteizugehörigkeiten mit sicherem Gespür für Fleischtöpfe zu wechseln pflegt, für den Job des Logistik-Beauftragten jemals befähigt haben mag. Es wird auch nie erhellt werden – aus Gründen des argumentativen Notstandes.

Einflussreichste Senatskreise haben einem darbenden Ex-Kollegen mit Steuergeld das Nichtstun versilbert. Nicht bekannt ist, ob das aus Dankbarkeit geschah, weil Mettbach nach dem Schill-Rauswurf vor drei Jahren den Bestand der Rechts-Koalition sicherte. Nicht bekannt ist auch, ob er etwa etwas wusste, das er weiterhin für sich behalten sollte.

Bekannt ist aber, dass Mettbachs dubiose Kiez-Kontakte bei zumindest einigen der Handelnden kein Geheimnis waren. Und dass er erst in den besoldeten Ruhestand geschickt wurde, als sie öffentlich bekannt wurden.

Selbstredend handelt es sich um Filz. Eine Position, die bislang niemand vermisste, wurde für eine Person eingerichtet, die niemand vermisst hat – klarer kann der Fall kaum sein. Unklar ist zwar noch, wer entschied, was nicht hätte entschieden werden dürfen. Der Kreis der Verdächtigen jedoch ist arg übersichtlich.

Alte Bekanntschaften wollen schließlich gepflegt und gehegt werden.