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Archiv-Artikel

Hausdurchsuchungen nach Überfall

ROCKER 250 Beamte durchsuchen zahlreiche Wohnungen und stellen etliche Beweismittel sicher

Es wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt: Waffen, Laptops und Rocker-Kutten

Mehr als vier Monate nach einer blutigen Auseinandersetzung verfeindeter Rockergruppen im Kreis Stade sind am Dienstag Wohnungen durchsucht worden. Etwa 250 Beamte überprüften im Raum Cuxhaven, Stade, Celle und Bremen zwölf Wohnungen von Tatverdächtigen. Es seien zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden, unter anderem Waffen, Laptops und Rocker-Kutten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, Kai Thomas Breas. Die Behörde ermittelt wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag.

Bei einem Motorradtreffen Ende September in Freiburg/Elbe waren mehrere vermummte mutmaßliche Mitglieder eines Rockerclubs mit Baseballschlägern und Messern auf andere Rocker losgegangen. Vier Menschen wurden dabei zum Teil lebensgefährlich verletzt. Noch in der Tatnacht hatte die Polizei ein Auto mit vier Rockern gestoppt. Die Mitglieder der „Mongols MC“ wurden vorübergehend festgenommen.

Nach den bisherigen Ermittlungen gebe es etwa 20 Beschuldigte, sagte Breas. Sie gehörten zum großen Teil dem Motorradclub „Mongols MC Cuxhaven“ an oder seien dem Club zuzurechnen. Die Ermittlungen seien längst nicht abgeschlossen. Wann es zu einer Anklage komme, sei noch offen, meinte Breas.

Schon Mitte November waren im Zuge der Ermittlungen mehrere Wohnungen in Niedersachsen, Bremen und Bremerhaven durchsucht und Beweismaterial beschlagnahmt worden. Die Gruppe „Mongols MC Bremen“ ist seit 2011 in der Hansestadt verboten.

Derweil geht der Rechtsstreit um das Verbot der Hells Angels Kiel in eine weitere Runde. Am 26. Februar verhandelt das Oberverwaltungsgericht Schleswig über die Klage der Rocker gegen ihr Vereinsverbot vom Januar 2012. Bereits im August 2012 war ein Eilantrag gegen das Verbot abgewiesen worden.  (dpa)