: Wirre Welt der Gesetze
Alles, was Recht ist: Vorsicht vor den Tücken fremder Sitten, Gebräuche und Regeln
In jeder Ecke der Erde ist die Justiz die große Spinne, die mit giftigen Augen das menschliche Zusammenleben belauert. Doch niemand kann alle Winkel des Rechts im Universum kennen: Denn während der Globus langsam eins wird, sind die Gesetze der einzelnen Staaten noch immer meterweit auseinander. Darum anbei eine kleine Zusammenstellung, damit alle, die auf dem Planeten unterwegs sind, die schwärzesten Fehltritte vermeiden.
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Männer, die den Vornamen Jesus tragen, machen sich in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá strafbar, wenn sie ein Bordell aufsuchen.
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Im US-Bundesstaat Washington wird Frauen eine zwölfmonatige Gefängnisstrafe angedroht, wenn sie sich in öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Schoß eines Mannes setzen, der nackt ist.
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In Pakistan darf ein Mann seine Frau, seine Kinder, den Großvater und die Schwiegermutter nur mit einem morschen Holzknüppel schlagen, der nach dem fünfzigsten Hieb entzweibricht.
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In der Volksrepublik China gilt Kritik an bestehenden Gesetzen als Verstoß gegen das Gesetz.
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Im Königreich Saudi-Arabien werden Frauen, die die Unwahrheit sagen, öffentlich ausgepeitscht. Eine Unwahrheit aus dem Mund einer Frau liegt vor, wenn ein Mann ihr widerspricht.
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In Nordkorea müssen die Zeugen der Verteidigung vor Gericht nackt und barfuß erscheinen.
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Wer in Vietnam beim Opiumrauchen ertappt wird, muss ein Jahr lang im Gefängnis täglich eine Schale Wanzenmus verzehren. Die Strafe verlängert sich für jeden Tag um ein weiteres Jahr, an dem es dem Missetäter nicht gelingt, seine Freude über dieses verordnete Mahl überzeugend zum Ausdruck zu bringen.
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Bei den Tuareg muss ein junger Mann seine Nase bedecken, wenn er öffentlich eine junge, unverheiratete Frau anspricht.
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Auf den Aleuten gelten Kleinkinder als bewegliche Sachen.
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In der Slowakei wird aufgrund eines alten, bis heute nicht abgeschafften Baumrechts einem Übeltäter, der einem Baum die Rinde abschält, dafür der Darm mit einer Haspel herausgeschält und dieser um den Baum gewickelt, um die Rinde zu ersetzen.
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In Grönland wird ein Kaufvertrag rechtskräftig besiegelt, indem sich der Käufer und der Verkäufer ins Gesicht spucken und anschließend einander die warme Spucke verreiben. Innerhalb von sieben Tagen kann jeder von dem Kaufvertrag zurücktreten, sofern er sein Gesicht in der Zwischenzeit nicht gewaschen hat.
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Wer in Österreich eine Sache der Verstrickung entzieht, wird angezeigt, wenn er bereits verlobt ist.
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Eine Frau, die eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, geht nach Paragraf 183 des deutschen Strafgesetzbuches straflos aus.
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Im Jemen ist Männern der Geschlechtsverkehr mit ihrem Auto erlaubt, wenn es sich um ein kleines, „weibliches“ Auto handelt.
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Im Sudan ist Folter verboten. Allerdings gilt die Anwendung körperlichen Zwangs nicht als Folter.
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In Namibia darf ein Mann seinen Nachbarn, der die Weidegrenze mehrmals missachtet, mit dem Kopf nach unten eingraben und die Beine als Grenzpfahl setzen.
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In Brasilien wird eine Frau polizeilich verfolgt, die öffentlich in einem Esslokal ein rohes Hühnerbein in den Mund nimmt.
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In Mauretanien gilt ein Mann, der mit einer Frau geschlafen hat, als unrein und muss sich deshalb gründlich von oben bis unten mit Kamelurin waschen.
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In der Islamischen Republik Iran ist es Männern erlaubt, mit Frauen zu schlafen, aber Frauen nicht, mit Männern zu schlafen.
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In Schweden darf aufgrund der Antidiskriminierungsgesetzgebung seit 1998 Frauenarbeit nur von Männern geleistet werden.
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In der Bundesrepublik Deutschland ist alles erlaubt, wenn man sich nur nicht erwischen lässt.
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In Paraguay sind willkürliche Verhaftungen, Prügel und Demütigungen durch Polizeibeamte auf dem Revier und unrechtmäßig verhängte Gefängnisstrafen ungesetzlich und werden deshalb strafrechtlich nicht verfolgt.
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Im Vatikan herrscht seit der Verkündung der „Encyclica vita brevis“ im Jahr 1954 die katholische Lehre, wonach das ungezeugte Leben Menschenwürde besitzt.
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Wenn ein Gerechter einem Ungerechten in den Hintern tritt, diesem anschließend das Knie in den Bauch rammt, ihn zu Boden wirft, auf seinem lang hingestreckten Leib tanzt und ruft: „Heißa, was ist es schön, ein Gerechter zu sein!“, so ist er nach rabbinischem Recht vor Gott gerechtfertigt, und niemand hat ihn dafür auf Erden zu verfolgen.
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Im allgemeinen Völkerrecht ist nach herrschender Lehre alles gestattet, was den Umständen angemessen ist. Davon darf lediglich unter besonderen Umständen abgewichen werden.
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In Somalia ist die Anwendung von Recht und Gesetz strafbar.
PETER KÖHLER