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Archiv-Artikel

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Morgen wird in der K9 (Kinzigstraße 9, 19 Uhr) über „Sicherheitsarchitektur in Polen“ gesprochen, und das aus gegebenem Anlass – in dieser Woche nämlich findet der 17. Europäische Polizeikongress im Berliner Congress Center statt, der „Sicherheitsarchitektur“ zum Thema hat. Was aber ist das? Die polnische Aktivistin Karolina Szczepaniak wird zeigen, wie und warum Polen die östliche Außengrenze der EU überwacht und die Zentrale der EU-Agentur für Flüchtlingsabwehr Frontex beherbergt. Gegen die an der Grenze stattfindende tägliche Selektion ist in Polen kaum eine kritische Öffentlichkeit vorhanden, doch auch innerhalb der restlichen EU wird das Thema eher beschwiegen. Die Veranstaltung findet auf Polnisch mit deutscher Übersetzung statt.

Am Montag wird im Café Commune (Reichenberger Straße. 157, 19 Uhr) über den „Schulterschlussder DGB-Führung mit der Bundeswehr gesprochen. Vor rund einem Jahr verabredeten Michael Sommer vom DGB und der damalige Verteidigungsminister de Maizière eine engere Zusammenarbeit, seither hat es bereits erste Zusammenkünfte von Militärs und Gewerkschaftern. Dabei wissen wir doch, dass die ArbeiterInnen keine Heimat haben und ihrer Gewerkschaft herzlich egal sein sollte. Ein Referent des AK Internationalismus der IG Metall wird mit dem Publikum darüber diskutieren, wie man die Gewerkschaft wieder ins angestammte Flussbett zurückdrängen kann.

Zeitgleich wird in der Hellen Panke (Kopenhagener Straße 9, 19 Uhr) über Rassismus in Pankow gesprochen und vor allem über die Aktivitäten von Neonazis vor Ort. Bekanntlich hatte eine Pankower Bürgerbewegung gegen die dortige Moschee keine Ängste, auch mit offen Rechtsradikalen zu marschieren, teilweise haben sich die dortigen Leute auch direkt vor den Karren der Rechten spannen lassen. Im Vortrag wird ein Überblick über rechte Nachbarschaftskampagnen der letzten Jahre im Bezirk geboten, anschließend werden Martin Peters von der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und Fabian Kunow über die aktuellen Entwicklungen diskutieren.

Am Dienstag schließlich wird im K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86, 20 Uhr) eine Podiumsdiskussion zum Thema Polizeigewalt in Deutschland stattfinden, und das unter dem sehr schönen Titel „Vermummt und gewaltbereit“ – und die Vermummten sind hier einmal nicht die Mitglieder des Schwarzen Blocks. Napuli Langa und Peter Czoch, beide selbst von Polizeigewalt betroffen, werden der Frage nachgehen, wie sich staatliche Gewalt ausdrückt und wie man sich dagegen zur Wehr setzen kann.