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Archiv-Artikel

Gewicht des Amtes nutzen

Betr.: Nur „ideell“ für Frieden“, taz bremen vom 1. August 2006

Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen will nicht den „Bürgermeistern für den Frieden“ beitreten, einer weltweiten Vereinigung, die sich seit einigen Jahren unter der Leitung des Bürgermeisters von Hiroshima für die Abschaffung aller Atomwaffen einsetzt. Böhrnsen meint, es gäbe in Bremen viele Initiativen und Kirchengemeinden, die sich für atomare Abrüstung stark machen. Er fühle sich solidarisch damit und deshalb bräuchte er den „Bürgermeistern für den Frieden“ nicht beizutreten. Was für ein Unsinn. Wenn Friedensinitiativen und Kirchengemeinden sich für die Abschaffung von Atomwaffen engagieren, ist das das eine. Wenn ein Bürgermeister, der noch dazu Chef einer Landesregierung ist, sich gegen Atomwaffen ausspricht, ist es etwas ganz anderes. Er hat ein hohes offizielles Amt inne, was seiner Stimme ein ganz anderes Gewicht verleiht. Dieses sollte Böhrnsen in die Waagschale für atomare Abrüstung werfen, wie es allein in Deutschland an die 300 seiner AmtskollegInnen verschiedener! Parteien bereits getan haben (weltweit mehrere tausend). Ich hoffe, dass Herr Böhrnsen sich gerade in dieser Zeit, da sich die Atombombenabwürfe zum 61. Mal jähren, eines Besseren besinnt und er den „Bürgermeistern für den Frieden“ endlich beitritt.

Joachim Fischer, Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe.