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Archiv-Artikel

Solidarität ist ungleich verteilt

HILFE Der Appell der UNO findet größeres Echo als viele UN-Aufrufe – zum Beispiel der letzte für Pakistan

Von D.J.

BERLIN taz | Der UN-Hilfsappell für Pakistans Flutopfer über 460 Millionen Dollar Nothilfe war am Mittwoch bereits zu 47 Prozent finanziert (215 Millionen Dollar), eine erneute Zunahme um über 30 Millionen Dollar gegenüber dem Vortag. So viel Geld in so kurzer Zeit ist für das UN-System selten.

Im Februar hatte die UNO schon einmal einen Pakistan-Appell gestartet, um humanitäre Folgen der Offensiven gegen Islamisten in den Grenzgebieten zu Afghanistan abzufangen. Von den geforderten 661 Millionen Dollar sind lediglich 254 Millionen geflossen, mit den USA, Japan und Saudi-Arabien als den größten Gebern. Deutschland gab dafür 3.058.525 Dollar.

Insgesamt hat die UNO dieses Jahr Hilfsappelle über 9,518 Milliarden US-Dollar lanciert, die größten davon für Sudan (1,843 Mrd), Haiti (1,488 Mrd.) und die Demokratische Republik Kongo (827 Mio.). Von der Gesamtsumme sind derzeit 51 Prozent eingetroffen (4,886 Mrd.). Der Sudan-Appell ist zu 54 Prozent finanziert, der Haiti-Appell steht mit 67 Prozent Deckung an der Spitze, Kongo liegt bei 48 Prozent.

Die drei am schlechtesten finanzierten UN-Appelle derzeit:

Hilfe für Hirten in Mongolei: 2,5 von 18 Mio. Dollar (14 %)

Hilfe für Irak-Flüchtlinge und Aufnahmeländer in der Region: 65,5 von 367 Mio. (18 %)

Humanitärer Aktionsplan Irak: 59 von 187 Mio. (32 %)

Die drei am besten finanzierten Appelle:

Hilfe für Haiti: 994 Mio. von 1,488 Mrd. (67 %)

Humanitärer Aktionsplan Afghanistan: 465 von 773 Mio. (60 %); Hilfe in Somalia: 343 von 596 Mio. (58 %). D.J.