: Regulierung entlastet Verbraucher
Chef der Bundesnetzagentur: Strom und Gas werden bis zum Herbst endlich billiger
MÜNCHEN/BERLIN afp ■ Die Stromkunden werden noch vor Beginn der kalten Jahreszeit von den gesenkten Netzentgelten profitieren und billiger Strom und Gas beziehen können. Davon ist der Leiter der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, überzeugt. Er sagte dem Focus: „Jeder betroffene Netzbetreiber muss jetzt seine Preise neu kalkulieren.“ Und das werde sich dann umgehend auf die Rechnungen durchschlagen.
Vergangene Woche hatte die Bonner Regulierungsbehörde den Stromriesen EnBW und RWE vorgeschrieben, die Gebühren für die Durchleitung durch ihre Hochspannungsnetze acht bis neun Prozent niedriger anzusetzen. Diese Gebühren erheben die großen Versorger dafür, dass Firmen wie die Stadtwerke wiederum ihren Strom über diese Leitungen zu den Verbrauchern bringen können.
Kurth kündigte für die nächsten Wochen Entscheidungen über die Anträge der Stadtwerke und der Verteilnetze für Hoch-, Mittel- und Niederspannung an. Noch im August soll zudem auch die Senkung der Netzgebühren für Gas eingeleitet werden. Die Welt am Sonntag meldete, dass die Gasnetznutzungstarife dann bis zum Oktober reduziert werden könnten.
Außerdem kritisierte Kurth im Focus, dass die Liberalisierung des Energiemarktes im Vergleich zur Telekommunikation sehr langsam verlaufe. „Die erste Stufe der Marktöffnung war leider unvollkommen. Man hat allzu lange auf freiwillige Vereinbarungen der Branche mit den Abnehmern gesetzt“, sagte der Behördenchef. „Jetzt holen wir schnell und gründlich auf, auch wenn manche den wettbewerbsfördernden Kurs wieder blockieren möchten.“