: Hamburg kompakt
Mörderischer Schwank
Eine Frau aus Bayern und ihr Verehrer müssen für je drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis, weil sie einen Auftragskiller für den Mord an dem verhassten Ehemann der 63-Jährigen anheuern wollten. Das hat gestern das Hamburger Landgericht entschieden. Nach Überzeugung der Richter hatte der angeklagte 52-jährige Mann im März auf St. Pauli den Türsteher einer Kiez-Kneipe angesprochen und 40.000 Euro für den Mord geboten. Das Vorhaben der beiden flog jedoch auf, weil der vorgebliche Killer die Polizei informierte. Der Richter bescheinigte dem Paar ein „unglaublich dilettantisches Vorgehen“, das aus einem Schwank der bayerischen Volksliteratur stammen könnte: „Man fühlt sich an das Königlich Bayerische Amtsgericht erinnert.“
Kraftwerk in Frage
Die Hamburger Grünen bezweifeln angesichts des heißen Sommers, dass der Vattenfall-Konzern sein Kohlekraftwerk in Moorburg an der Elbe wie geplant realisieren kann. Die niedrigen Sauerstoffwerte der Elbe durch die hohen Temperaturen stellten den Bau des Steinkohlekraftwerks in Frage, erklärte GAL-Umweltexperte Christian Maaß gestern. In den vergangenen Wochen hätten zahlreiche Kraftwerke in Europa ihre Leistung drosseln müssen oder seien komplett vom Netz genommen worden. Auch ein Kraftwerk in Moorburg müsste während einer Hitzeperiode eingeschränkt arbeiten, um den Fluss und seine Fische zu schonen, so Maaß.
Spitzel bei der HHLA
Der Hamburger SPD-Chef Mathias Petersen zeigt sich über Mitarbeiter-Bespitzelungen bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) empört. Berichten zufolge waren krank geschriebene HHLA-Beschäftigte von Detektiven observiert worden, um festzustellen, ob die Krankheit vorgetäuscht oder begründet gewesen sei. Das Misstrauen, das von der Geschäftsführung den eigenen Mitarbeitern entgegengebracht werde, „ist unerträglich und nicht hinnehmbar“, schimpft Petersen. Die HHLA-Beschäftigten erwirtschafteten den Erfolg des Unternehmens. Sie seien hoch motiviert und übernähmen große Verantwortung. Die Bespitzelung schaffe eine Atmosphäre der Angst und des Misstrauens, so Petersen. Er forderte Wirtschaftssenator Gunnar Uldall auf, dafür zu sorgen, dass solche „unhaltbaren Praktiken sofort eingestellt werden“. DPA/TAZ