Irrtümlich kontrolliert

MIGRATION Erneut sind zwei Lampedusa-Flüchtlinge von der Polizei aufgegriffen worden

Die Polizei bestreitet einen Zusammenhang mit der Lampedusa- Gruppe

Die Polizei hat die Mitglieder der Gruppe Lampedusa, die als libysche Kriegsflüchtlinge ein humanitäres Bleiberecht verlangen, offensichtlich wieder im Visier. Am Samstag hat sie zwei Flüchtlinge aufgegriffen und ihnen die italienischen Papiere abgenommen.

Wie die Polizei bestätigte, verfolgten Zivilpolizisten die Flüchtlinge A. und D. zum Hauptbahnhof, wo sie sie aufforderten, sich auszuweisen. Nach Angaben der Flüchtlingshilfe-Organisation „Karawane“ wurden die Flüchtlinge zur Wache gebracht, weil zumindest einer von ihnen kein Touristenvisum vorweisen konnte. Die Polizei habe ihnen ihre Ausweise abgenommen und sie aufgefordert, bis zum 18. Februar bei der Ausländerbehörde zu erscheinen. Die Beamten hätten erklärt, sie handelten auf Anordnung des Landeskriminalamts.

Die Forderung nach Rückgabe der Ausweispapiere lehnten die Polizisten ab. Auf den Hinweis, dass die Papiere nicht abgelaufen seien, sei geantwortet worden, das sei richtig, aber mit den Papieren hätten die Männer Italien nicht verlassen dürfen.

Beide Männer sind inzwischen wieder frei gelassen worden. „Wir wissen bis heute nicht, was die Begründung für die Festnahmen waren“, sagt die Flüchtlings-Anwältin Daniela Hödl.

Die Polizei bestreitet einen Zusammenhang mit der Lampedusa Gruppe. Die beiden Männer seien beobachtet worden, als sie in St. Georg Kontakt zu Drogendealern gehabt hätten. „Die beiden Männer sind dann routinemäßig überprüft worden“, sagt Polizeisprecher Mirko Streiber. Drogen seien nicht gefunden worden, aber es liege ein Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz vor. Anwältin Hödl versucht heute in der Ausländerbehörde, die Ausweispapiere zurückzubekommen.  KVA