Deutsche Schulden wachsen

KONJUNKTUR Nach der tiefen Rezession ist der Aufschwung derzeit stabiler als erwartet

WIESBADEN dpa | Die deutsche Wirtschaft boomt wieder – doch die Milliardenausgaben in der jüngsten Krise haben ein tiefes Loch in die Staatskasse gerissen. Konjunkturprogramme und die Rettung der Banken trieben die Ausgaben in die Höhe, zugleich sanken die Steuereinnahmen. Unter dem Strich stand nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes am Ende des ersten Halbjahres 2010 ein Finanzierungsdefizit von rund 42,8 Milliarden Euro. Die Defizitquote stieg auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und damit über die europäische Grenze von 3,0 Prozent, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Hoffnung macht Politikern wie Ökonomen der unerwartet kräftige Aufschwung. Dank starker Nachfrage aus dem Ausland brummt der Exportmotor und zieht die deutsche Wirtschaft im Rekordtempo aus der Krise. Aber auch Investitionen und Konsum erholen sich zunehmend. Zum Vorquartal legte die Wirtschaftsleistung von April bis Ende Juni real um 2,2 Prozent zu – so stark wie nie seit der Wiedervereinigung. Das Wiesbadener Amt bestätigte seine erste Berechnung von Mitte August.