: Camping im Dauerregen
Camping ist in Deutschland als Billig-Urlaub für Proleten verschrien. Aber ist dieser schlechte Ruf gerechtfertigt?
Das herkömmliche Bild von Campern besteht aus nackten Bierbäuchen, verziert mit Adiletten und Tennissocken. Aber nicht erst seit sich die Comedy-Sendung „Die Camper“ mit den schönen Seiten des Campings beschäftigt, erfreut sich diese Urlaubsart wieder steigender Beliebtheit.
Denn Camping ist eine kostengünstige Alternative zum All-Inclusive Urlaub in der Bettenburg, auch wenn es immer noch als Urlaub für Ökos und Proleten verpönt ist. Und dieses Vorurteil könnte noch weiter untermauert werden. Denn diejenigen, die ihren Urlaub auf dem Campingplatz verbringen, tun dies vermehrt aus nur einem Grund: Weil sie sich den Urlaub an der spanischen Riviera nicht leisten können.
Wir haben einen der günstigsten Campingplätze in Norddeutschland gefunden: Der Campingplatz Wienberg in Stuhr liegt zwischen Delmenhorst und Bremen. Die Anreise kann allerdings nur mit dem Auto erfolgen. Der Campingplatz ist mit einem Schwimmbecken, einem Planschbecken, einem Spielplatz und einem Kiosk ausgestattet.
Aber was auf den ersten Blick billig erscheint, kann bei genauem Hingucken für eine vierköpfige Familie teurer werden als gedacht. So belaufen sich die Kosten für eine komplette Woche Camping auf stolze 155 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für die Anreise, die Lebensmittel, für die Benutzung der Duschen sowie für Ausflüge.
Insgesamt muss die Familie mit wesentlich höheren Kosten rechnen. Und viellicht bekommt man am Schwimmbeckenrand stehend auch eher das Gefühl eines Freibadbesuches, als ein entspanntes Urlaubs-Feeling.
Außerdem ist im Norden die Wahrscheinlichkeit, dass die Zelte im Matsch des Dauerregens versinken, wesentlich höher als auf Mallorca. Aber viel teurer als das alternative Urlaubsprogramm zu Hause ist ein Campingurlaub in Heimatnähe auch nicht. NL