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Archiv-Artikel

SILBER FÜR BRONZE

Es war der letzte Jubeltermin für die deutsche Fußballnationalmannschaft, bevor die Nach-WM-Zeit mit dem Länderspiel morgen in Gelsenkirchen gegen Schweden endgültig beginnt. Bundespräsident Horst Köhler hatte die Nationalspieler eingeladen, um ihnen das Silberne Lorbeerblatt zu überreichen. Das ist die höchste Auszeichnung, die der Staat für Sportler in Deutschland zu vergeben hat. Die bekommt übrigens nicht jeder, der bei einer WM eine Medaille gewinnt. „Einmalige Höchstleistungen in Einzel- bzw. Mannschaftssportarten, d. h. Gewinne bei Welt- und Europameisterschaften bzw. Welt- und Europacups reichen für eine Auszeichnung grundsätzlich nicht aus“, heißt es in den Bestimmungen zur Ordensvergabe. „Der sportlichen Leistung muss eine vorbildliche menschliche und charakterliche Haltung des Auszuzeichnenden entsprechen“. Sonst gibt es keinen Orden. An der rechten Haltung hatte Horst Köhler gestern Vormittag in Berlin keinen Zweifel. „Sie haben alle ein vorbildliches Verhalten an den Tag gelegt. Sie haben uns allen einen wunderbaren, unvergesslichen Sommer beschert“, sagte der Bundespräsident. Nicht zur Ehrung erschienen war WM-Trainer Jürgen Klinsmann. Der wird zu einem anderen Zeitpunkt in Berlin erwartet. Dann soll er das Bundesverdienstkreuz erhalten. Auch Oliver Kahn, der aus der Nationalmannschaft zurückgetretene ehemalige Ersatztorhüter, fehlte in Berlin. Das Spiel um den dritten Platz und die anschließende Feier auf der Fanmeile in Berlin seien definitiv die letzten Auftritte im Kreise der Nationalmannschaft gewesen. TAZ