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Archiv-Artikel

Brandenburg freut sich über Mehdorn

BER II Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) begrüßt die Ankündigung des Flughafenchefs, die Sanierung der Nordbahn zu verschieben. Er hofft auf Wahlkampf ohne Fluglärm – und auf den Start 2015

Von WERA

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Verschiebung der Nordbahn-Sanierung am Hauptstadtflughafen als „richtig und notwendig“ begrüßt. Nur so könne der Schallschutz für betroffene Bürger entsprechend der Rechtslage gewährleistet werden, erklärte der Regierungschef.

Am Montag hatte Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider im Sonderausschuss des Landtags überraschend aus einem Schreiben zitiert. Darin hatte Flughafenchef Mehdorn Bretschneider über die Verschiebung der Sanierung der Nordbahn informiert. Der Grund: Eine Verlagerung der Starts und Landungen auf die funktionsfähige Südbahn des BER hätte 4.300 Haushalte zu Fluglärmbetroffenen gemacht. Da sie aber noch nicht, wie versprochen, Schallschutzfenster haben, wäre Ärger vorprogrammiert gewesen. Vor allem Woidkes SPD hat daran aber vor der Wahl am 14. September kein Interesse. Statt am 1. Juli soll mit der Sanierung nun im März 2015 begonnen werden.

Anders als Mehdorn, der davor warnte, dass aufgrund der Verschiebungen der BER erst 2016 eröffnen könnte, bleibt Woidke optimistisch. Die Gefahr einer Verzögerung der Inbetriebnahme wegen des Schallschutzes sehe er nicht, betonte der SPD-Politiker.

Dennoch wächst die Kritik an Mehdorn – nicht nur in Berlin, sondern auch in Brandenburg. Linken-Fraktionschefin Margitta Mächtig sprach von einer „zweifelhaften Kommunikationsform“ Mehdorns. „Aber am Ende siegt doch die Vernunft“, gab sich Mächtig am Dienstag optimistisch. „Damit ist gewährleistet, dass wir die Schallschutzauflagen gelöst kriegen, bevor der erste Flieger fliegt.“

Weniger gnädig ist die Opposition in Brandenburg. Angesichts der erneuten Verzögerungen hat die Brandenburger CDU-Fraktion mehr Experten für den Aufsichtsrat gefordert. Es entstehe zunehmend das Gefühl, dass mehr Sachverstand in das Kontrollgremium gehöre, sagte Fraktionschef Michael Schierack am Dienstag in Potsdam. Er sei schon früher dagegen gewesen, Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erneut zum Aufsichtsratschef zu machen. Regierungschefs hätten nicht die Zeit dazu, diese Aufgabe auszufüllen, pflichtete das CDU-Mitglied im Potsdamer Flughafen-Sonderausschuss, Ingo Senftleben, bei. WERA