30 Jahre Bildungsschlaf

OECD-STUDIE Der Anteil der deutschen Hochschulabsolventen ist bei 25-Jährigen genauso niedrig wie bei 55-Jährigen. Koreas Akademiker stehen auf Platz eins in der OECD. Gutachter spenden zwiespältiges Lob für Berufsausbildung

BERLIN taz | Deutschland verschläft es, die Zahl seiner Akademiker zu erhöhen. Während es anderen Staaten, allen voran Korea und Kanada, gelingt, bis zu 60 Prozent an Hochschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt zu bringen, stagniert der Anteil in Deutschland bei rund 25 Prozent. Das ist das Ergebnis der Studie „Bildung auf einen Blick“, in der die OECD 36 Staaten vergleicht. Die Hiobsbotschaft des neuesten Berichts ist die Kritik des dualen Systems. Zwar loben die Gutachter grundsätzlich die deutsche Berufsausbildung. Sie monieren aber, dass inzwischen genauso viele Jugendliche im sogenannten Übergangssystem landen – wo es keinerlei Abschlüsse zu erwerben gibt. Die Reaktionen fielen widersprüchlich aus: Die Kultusminister freuten sich – Bildungsgewerkschafter und Experten kritisierten die Bildungsrepublik als Fata Morgana. CIF

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