MHH angeblich marode

GESUNDHEIT Bröckelt es an Hannovers Medizin-Uni unterm OP-Tisch? Ja, behauptet der „Stern“

Eine marode Lüftungsanlage der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird nach einem Bericht des Magazins Stern zu einem Risiko für Patienten. Unter Hinweis auf Fotos und Dokumente schreibt das Blatt von gammeligen Lüftungsanlagen und maroden Rohren, die bis in Operationssäle führen. Gutachten hätten zudem seit Jahren auf Mängel beim Brandschutz hingewiesen. Die Hochschule wies alle Vorwürfe gestern von sich: Die Anlagen würden eigenverantwortlich und über den TÜV geprüft. Beanstandungen habe es keine gegeben – sonst wären die OPs dicht gemacht worden.

Die hygienischen Bedingungen, den Verantwortlichen offenbar bekannt, hätten sich in den vergangenen zwei bis drei Jahren rapide verschlechtert, zitiert der Stern aus einem internen Schreiben. Zu Schaden gekommen sei bislang noch niemand. Der Zustand eines Gebäudeblocks mit mehreren OP-Räumen werde aber als so schlecht eingeschätzt, dass die Patientenversorgung dort „mit erheblich gestiegenen Risiken“ einhergehe.

Die Hochschule wies die Vorwürfe als „völlig haltlos“ zurück. Die Anlagen würden engmaschig gewartet und kontrolliert. „Für unsere Patienten besteht keinerlei Risiko“, sagte MHH-Präsident Christopher Baum.

Der Stern indes will die Auskunft bekommen haben, zur Behebung von Mängeln sei Geld beim niedersächsischen Wissenschaftsministerium beantragt worden: In zwei Gebäuden solle die Lüftung erneuert werden. Der erste Schwung werde 2014 umgesetzt, für das zweite Haus sei „der Planungsprozess“ gestartet.

Die 1961 gegründete MHH hatte zuletzt gut 3.200 Studierende. Sie betreibt ein Klinikum mit 1.400 Betten, weitere hat sie in anderen Krankenhäusern.  ALDI