george w. bush: vom präsidenten zum mann ohne eigenschaften
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Tusch! Fanfare! Cantate jubilate! Der amerikanische Präsident George W. Bush hat seinen Untertanen stolz verkündet, er habe es endlich geschafft, das Buch „Der Fremde“ von Albert Camus durchzulesen. Völlig erschöpft und sichtlich gealtert von der großen Mühe, nahm der US-Präsident gestern Paraden ab, die seine Leistung priesen, und ließ sich auch auf den die nächsten Tage über andauernden Volksfesten sehen, auf denen die Bürger ihren tapferen Präsidenten und seine wahrlich heldenhafte Leseleistung feierten. Doch George W. Bush ist kein Mann, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht – er hat direkt die nächste Herausforderung mutig angenommen, heißt es. Nun wolle er endlich ein großes Werk der Weltliteratur bewältigen, das er sich schon immer vorgenommen habe: Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“. Allerdings ist damit bereits jetzt seine zweite Amtszeit beendet. Bush hat sich ab sofort die nächsten 15 Jahre für die Lektüre der Riesenschwarte von Musil freigenommen. Somit wäre das ungelesenste Buch der Weltliteratur auch einmal zu etwas nütze gewesen.