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Archiv-Artikel

„Immer noch Altrockverein“

MUSIK Das kostenlose Überseefestival bietet nicht nur einen Überblick der Bremer Musikszene

Von HEH
Lars Jaquet, 36

■ ist der Vorsitender des Vereins Musikszene Bremen. Der Verein veranstaltet das Überseefestival und bietet Bands Probenräume

taz: Herr Jaquet, ist das Überseefestival nur ein Treffen der Bremer Szene?

Lars Jaquet: Nein, aber es ist daraus entstanden. Jedes Jahr nur die Bremer Bands zu zeigen, haut irgendwann niemanden mehr vom Hocker. Wir haben jetzt auch überregionale Bands wie Alex Amsterdam aus Düsseldorf und Dreatnut Inc aus Paderborn und Münster im Programm.

Wie steht es denn um die Bremer Subkultur?

Eher schlecht. In den letzten Jahren haben wir immer mehr gemerkt, dass sich hier nichts tut. Es gab coole Events wie das Untertage-Festival. Da wurde viel Neues geboten. Das ist aber leider nicht weitergeführt worden. Bremen ist immer noch ein Altrockverein.

Welche Bremer Bands stehen auf der Bühne?

Zum Beispiel lokale Größen wie die Mad Monks, die die Leute mit ihrem Ska richtig zum Tanzen bringen. Oder auch Black Night Crash, den „Live in Bremen“-Gewinnern von 2008. Kaban sind auch gerade sehr angesagt mit ihrem Pop-Rock.

Ist es in Bremen immer noch so schwierig, einen Probenraum zu finden?

Ja, es ist fast unmöglich. Es gibt die Probenräume in den Bunkern, aber die sind schlecht beheizt und oft feucht. Da hat man schnell das Gefühl, in der Kanalisation zu musizieren.

Ihr Verein bietet den MusikerInnen nicht nur helle Probenräume.

Wir sind ein Musikzentrum, wo sich viele MusikerInnen treffen und austauschen. Hier geben sich auch Nachbarbands gegenseitig Feedback.

Wie wird das Überseefestival finanziert?

In diesem Jahr haben wir es geschafft, dass uns die Stadt mit 10000 Euro unterstützt. Damit sind die Hauptkosten gedeckt.

INTERVIEW: HEH

19 Uhr, Überseestadt