Häuptling darf noch mal

BESCHLUSS Mit großer Mehrheit entscheidet sich das Plenum der Handelskammer für eine Satzungsänderung – von der profitiert der aktuelle und neue Präses Horst Melsheimer

Eigentlich hätte Melsheimer bei der Wahl nicht mehr antreten dürfen

Das Plenum der Hamburger Handelskammer hat den Weg für eine mögliche Wiederwahl von Präses Fritz Horst Melsheimer freigemacht.

Mit „mehr als der erforderlichen Dreiviertelmehrheit“ sei eine Satzungsänderung beschlossen worden, die die Konsequenzen aus dem vorzeitigen Ausscheiden eines Präses aus dem Amt präziser regele, teilte die Handelskammer am späten Donnerstagabend mit. Melsheimer kandidiere bei der Präses-Wahl am 8. Mai wieder.

Eigentlich hätte Melsheimer bei der Wahl nicht mehr antreten dürfen, weil er bereits einmal wiedergewählt worden ist. Das Präsidium war aber der Ansicht, dass diese Vorschrift bei Melsheimer nicht angewendet werden sollte, weil dessen erste Amtszeit nach dem überraschenden Wechsel des damaligen Präses Frank Horch an die Spitze der Hamburger Wirtschaftsbehörde nur neun Wochen gedauert habe.

Das Plenum folgte nun am Donnerstag dem Vorschlag des Präsidiums, die Satzung dahingehend zu ändern, dass „Rumpfamtszeiten“ von weniger als 18 Monaten künftig nicht mitzuzählen sind. Harsche Kritik an der Satzungsänderung hatte es im Vorfeld von der neuen Opposition in der Kammer – dem Bündnis „Die Kammer sind Wir!“ und dem Bundesverband für freie Kammern – gegeben.

Die 1665 gegründete Handelskammer Hamburg vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von mehr als 166.000 Unternehmen.  (dpa)