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Archiv-Artikel

Unsportliches Vor- und Nachspiel

STADTDERBY Vor und nach dem Spiel Hamburger SV gegen St. Pauli kam es auf der Reeperbahn zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei

Die Polizei setzte nach dem Spiel massiv Wasserwerfer ein und räumte den Hans-Albers-Platz

Beim Hamburger Stadtderby ging es am Sonntag nicht nur sportlich zu. Vor und nach dem Unentschieden im Millerntorstadion kam es auf der Reeperbahn und dem Hans-Albers-Platz zu Ausschreitungen. Trotz gemeinsamer Aufrufe vom HSV und dem FC St. Pauli zu einem friedlichen Duell schätzte die Polizei die Partie als so genanntes Risiko- oder Sicherheitsspiel ein setzte mehrere Hundertschaften der Bereitschaftspolizei und erstmals auch die Hamburger Reiterstaffel ein, um gewaltsame Zusammenstöße gegnerischer Fußballfans zu verhindern.

Schwerpunkte des Einsatzes waren die Region um das Millerntorstadion als Austragungsort des Spiels und die Reeperbahn, wo es in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans gekommen ist. Nach dem Spiel ging dieses Konzept auf. Den mehr als 1.000 Polizisten gelang es auch mit massivem Wasserwerfereinsatz, die HSV-Fans auf der Reeperbahn von den Pauli-Fans zu trennen, die „Raus hier, das ist unser Viertel“ skandierten. Gegen 19 Uhr räumte die Polizei dann den Hans-Albers-Platz und die HSV-Fans zogen Richtung Hafenstraße ab.

Schon vor dem Anpfiff wurden auf dem Hans-Albers-Platz etwa 2.000 HSV-Fans von der Polizei gestoppt, nachdem einige mit Flaschen, Steinen und Böllern geworfen und mit bengalischen Feuern gezündelt hatten. Zudem seien Fensterscheiben eingeworfen worden. Zeugen berichteten von sehr aggressiver Stimmung. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein und eskortierte die laut singenden Fans danach in Richtung Millerntorstadion. St.-Pauli-Anhänger waren an den Auseinandersetzungen vor dem Spiel nicht beteiligt.

Drei HSV-Anhänger, die versucht hatten, den Stadioneingang zu stürmen und sich ohne Ticket Zugang zum Gästeblock zu verschaffen, wurden verletzt. Das bestätigte St. Paulis Organisationschef Sven Brux nach dem Spiel. Die Polizei griff ein und dabei wurden die Fans verletzt. Auch im Stadion, wo Alkoholverbot herrschte, war die Stimmung aufgeheizt. MAC/ILK

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