: Staatsschutz ermittelt nach Steinwürfen
SPD-ZENTRALE Scherben in Kreuzberg, Brand am Amtsgericht Lichtenberg. Polizei: Kein Zusammenhang
Unbekannte haben am Wochenende Anschläge auf die SPD-Parteizentrale in Berlin-Kreuzberg und das Amtsgericht Lichtenberg verübt. Weil in beiden Fällen ein politisches Motiv möglich ist, hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Das teilte die Polizei am Samstag mit.
Die Täter bewarfen die SPD-Parteizentrale in der Kreuzberger Wilhelmstraße in der Nacht zum Samstag mit Steinen. Dabei gingen ein Fenster und die Scheibe einer Glastür zu Bruch. Bereits im Dezember hatten vermummte Steinewerfer Scheiben der SPD-Zentrale beschädigt. Auch andere Berliner SPD-Büros wurden in den letzten Monaten, etwa während der Wahlkampfphase zur Bundestagswahl im Herbst, mit Steinen oder Farbbeuteln attackiert. Damals hieß es, es könnten Angehörige der linksautonomen Szene gewesen sein.
Am Amtsgericht Lichtenberg an der Magdalenenstraße steckten Unbekannte dagegen zwei Eingangstüren in Brand. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand; der genaue Tathergang war bis zum Sonntagabend noch unklar.
Den Verdacht in einem Bericht der Berliner Morgenpost, dass zwischen beiden Anschlägen ein Zusammenhang bestehen könnte, wollte ein Polizeisprecher am Sonntag nicht bestätigen. Die Zeitung mutmaßte über eine Verbindung mit der linken Szene, die Parteizentralen und Gerichtsgebäude gern als Anschlagsziele wähle, um gegen die Verdrängung von Mietern und Mieterhöhungen zu protestieren. (dpa, taz)