: Herman soll Apfelkuchen backen
Jüngstes Statement der TV-Frau Eva Herman bringt CDU-Damen in Rage. Freidemokratinnen fordern gar deren Rückzug aus Talkshows. NDR steht zu seiner Moderatorin von „Herman & Tietjen“ und „Wer hat‘s gesehen“
Reagieren oder ignorieren, das ist die Frage, die sich frau nach den jüngsten Ausfall („Frauen sollten öfter mal den Mund halten“) von Ex-Tagesschau-Sprecherin Eva Herman gestern stellte. Während SPD und Grüne schwiegen, gingen CDU und FDP-Frauen zum Angriff über.
„Mit ihren Äußerungen vom Wochenende hat Frau Herman eine Grenze überschritten“, sagte Marita Meyer-Kainer, die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Faktisch wolle Frau Herman „den Frauen den Mund verbieten und sie auf die Rolle als Hausfrau reduzieren“. Dieses Frauenbild sei „für eine moderne Gesellschaft unakzeptabel“ und entspreche „auch nicht mehr der Realität“.
Ihre Partei respektiere, dass Frauen sich ganz der Familie widmen möchten. Dennoch sei die berufstätige Frau mittlerweile „ebenso Realität“ und die Erfahrung zeige, „dass Familie und Beruf durchaus vereinbar sind“. Meyer-Kainer: „Wir sollten nicht den Fehler machen, unterschiedliche Lebensstile gegeneinander auszuspielen.“ Wenn Frau Herman ihren eigenen karriereorientierten Lebensweg im Nachhinein bedauere, sei dies eine „persönliche Einschätzung“. Daraus allgemein gültige Thesen ableiten zu wollen, sei „unseriös“.
Die „Liberalen Frauen Hamburgs“ fordern Konsequenzen. Herman solle ihren Job „für eine Frau frei machen, die arbeiten will“, verlangte die Vorsitzende Stephanie Iraschko-Luscher. Herman müsse nicht mehr arbeiten, „wenn sie lieber Blumen platziert und Apfelkuchen backen will“. Drum solle sie „ihr Lebensideal umsetzen“ und nicht nur zwei Jahre bei der „Tagesschau“ pausieren, sondern ihre NDR-Stelle frei machen und auf ihre Talkshows verzichten.
Der NDR sieht laut Sprecher Martin Gartzke „keine Veranlassung“, die Moderatorinnenrolle von Frau Herman in „unterhaltsamen Formaten“ wie „Wer hat‘s gesehen?“ und „Herman & Tietjen“ in Frage zu stellen. Sie habe nur um die Freistellung von der Tagesschau gebeten. Gartzke: „Das respektieren wir.“ kaj