Medienticker

Natascha Kampusch (18), Entführungsopfer, ist heute Abend im ersten Fernsehinterview nach ihrer Flucht zu sehen. Der österreichische Sender ORF wird das aufgezeichnete Gespräch heute um 20.15 Uhr zeigen, RTL strahlt es eine Stunde später aus. In dem von ORF-Reporter Christoph Feuerstein geführten Interview äußert sich Kampusch erstmals selbst über die Entführung und ihre acht Jahre Gefangenschaft im Haus von Wolfgang Priklopil. Die ARD hat nach eigenen Angaben Rechte zur Ausstrahlung für die Zeit nach Mitternacht erworben.

Gemeinsam mit ihrem Medienberater und ihren Betreuern soll die 18-Jährige für die Aufzeichnung aus einem Fragenkatalog des ORF jene Themen wählen können, über die sie sprechen will. Auch ob sie ihr Gesicht zeigen werde oder ob sie verfremdet dargestellt werden soll, war bis Redaktionsschluss noch offen. Der Medienberater von Kampusch, Dietmar Ecker, hat nach eigenen Angaben rund 300 Anfragen internationaler Medien für ein Exklusiv-Interview erhalten. Neben dem ORF, der auch den Weiterverkauf organisieren soll, kommen in Wien das Bild-Pendant Kronen Zeitung und die Info-Illustrierte News zum Zug. (dpa)

My, my (1): Myspace, die „social network“-Internetseite von Rupert Murdochs News Corp., kooperiert nach einem Bericht des Branchendienstes kress.de künftig mit dem US-Internet-Unternehmen Snocap. Bei Snocap sind nach eigenen Angaben über 3 Millionen Musiker und Bands registriert, die über ihre assoziierten Websites ihre Musik zum Verkauf anbieten. Laut kress.de soll die Musik nun über www.myspace.com angeboten werden, und zwar günstiger als die 99 Cent, die iPod-Produzent Apple im iTunes Musicstore für ein Stück verlangt. (taz)

My, my (2): ProSiebenSat.1 hat 30 Prozent an dem Online-Video-Portal myvideo gekauft. Die Senderkette hat laut Vorstandsmitglied Marcus Englert zudem eine Option für die vollständige Übernahme. Einen Kaufpreis nannte er nicht. Alleiniger Betreiber war bisher die deutsche Firma Videocamp. Auf www.myvideo.de können Nutzer selbstgedrehte oder im Internet gefundene Filme veröffentlichen. Vorbild ist die US-Website youtube. (rtr, taz)