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Archiv-Artikel

Konkurrenz auf der Schiene besiegelt

VERKEHR Mehrere Regionalexpress-Linien werden nicht mehr von der DB, sondern von der Odeg betrieben

Vier Bundesländer haben am Mittwoch den Auftrag für den Betrieb von 16 Regionalbahnlinien an die Deutsche Bahn (DB) Regio und die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) erteilt. Vertreter von Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern unterzeichneten die Verträge im Gesamtwert von 1,3 Milliarden Euro auf der Messe Innotrans in Berlin, wie das Brandenburger Infrastrukturministerium in Potsdam mitteilte.

Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) versprach, es gebe künftig „mehr Qualität für weniger Geld“. Die Fahrgäste profitierten von mehr Zugbegleitern und neuen oder modernisierten Fahrzeugen auf allen Linien. Gleichzeitig müssten die Bundesländer weniger Geld an die Bahnunternehmen zahlen.

Neue Doppelstockzüge

Die Odeg fährt ab Dezember 2012 mit neuen Doppelstockzügen auf den Regionalexpress-Linien RE 2, RE 4, die derzeit noch von der DB Regio betrieben werden. Bereits ab Dezember kommenden Jahres fährt sie auf den Linien RB 33, RB 35 und RB 51, die sie heute schon bedient.

Die DB Regio betreibt laut Vertrag weiterhin die Regionalexpress-Linien RE 1, RE 7 sowie RE 11 und die Regionalbahnen RB 13, RB 14, RB 20, RB 21, RB 22 und RB 23. Der Flughafenexpress RE 9 soll mit der Eröffnung des Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld voraussichtlich im Juni 2012 auf die Schiene gehen. Ab Dezember 2014 übernimmt die DB Regio dann zudem die Strecke zwischen Berlin-Lichtenberg und Eberswalde als RB 24 von der Odeg.

Mit dem neuen Vertrag sparen die Länder nach eigenen Angaben zusammen 55 Millionen Euro, Brandenburg allein 40 Millionen Euro. Die Einsparungen seien durch mehr Wettbewerb entstanden, sagte ein Sprecher des Infrastrukturministeriums. Die Verträge sind bis ins Jahr 2022 gültig und umfassen 22 Millionen Zugkilometer pro Jahr. (dapd)