WAS MACHT EIGENTLICH ...… der Brandenburger?
: Aussterben

Das Land Brandenburg, bekannt für seine ruhigen Wälder und Felder, einsamen Landstriche und Seen, geht kanadischen Verhältnissen entgegen. Dort, etwa in den Provinzen Alberta oder British Columbia, kann man tagelang übers Land touren, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Höchstens Bären, Wildkatzen oder Elche kreuzen die Wege. Die gibt es in Brandenburg zwar (noch) nicht, dafür aber immer weniger Bewohner. Das Landesamt für Statistik hat gestern eine beklemmende Zahl veröffentlicht: Monatlich verliert Brandenburg 1.000 Einwohner – Tendenz steigend. Bei 2,5 Millionen Landeskindern muss man kein Hellseher sein, dass in gut 210 Jahren Schluss ist mit dem Brandenburger.

Einfach im märkischen Sand versickert ist die Population natürlich nicht. Und die These von den Shrinking Citys greift auch nicht ganz angesichts kleiner netter Dörfchen, die schön sind und mit dem Storch auf dem Dach ganz romantisch. Womit wir beim Thema wären: Der Storch legt zu wenig Kinder in die Wiegen. Oder anders, statistisch, formuliert: Das Land hat ein beängstigendes Geburtendefizit. Oder noch anders gesagt: Es wird zu wenig geschnackselt in Brandenburg, und wenn doch, dann mit Gummi. Dagegen ist nichts einzuwenden. Auch helfen keine Beschwörungsformeln und Geldgeschenke von der heiligen Familienministerin Ursula. Vielmehr haben die Märker beschlossen auszusterben. Nach dem Motto: Alles Leben vergeht eben mal, über allen Wipfeln ist Ruh’ irgendwann. Und zuerst in Brandenburg. ROLA Foto: Archiv