: Betr.: kinotaz nord
A
Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson
„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL
Adams Äpfel Dänemark 2005, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen
„Ivan ist Landpfarrer in einem kleinen dänischen Kaff. Er ist der überzeugte Gutmensch und betreut immer wieder Schwerverbrecher zur Resozialisierung in seiner Kirche. Dazu gesellt sich Adam, ein überzeugter Neonazi. Alle Zöglinge müssen sich einer besonderen Aufgabe stellen. Adam entschließt sich von dem im Garten stehenden Apfelbaum einen Kuchen zu backen. Doch das ist gar nicht so einfach. Hervorragende Charaktere in einer Mischung aus Action und schwarzem Humor. Eine bitterbös erzählte Fabel um den religiösen Glauben. Wobei Jensen meint, dass Fabeln interessanter sind als die wirkliche Welt. Selbst von den dänischen Pastoren gab es einen Preis. Wer diese Art von Filme mag ist gut unterhalten.“ (kinokai) H, HH, HB, HL, KL
B
Bandidas USA/Frankreich 2006, R: Espen Sandberg, Joachim Roenning, D: Salma Hayek, Penélope Cruz
„‚Bandidas‘ stilisiert Salma Hayek und Penélope Cruz zu den schönsten Outlaws des Wilden Westens: Als Bankräuberinnen ziehen sie marodierend durch das Mexiko des späten 19. Jahrhunderts und bringen allerlei Männer um ihr Geld, ihren Verstand und ihr Leben. Die von Luc Besson produzierte Geschichte der Revolverheldinnen ist ein dreister Raubzug durch das Westerngenre, der im komödiantischen Dauerfeuer einen Rohrkrepierer auf den anderen folgen lässt und nicht annähernd so viel Verve hat wie seine beiden temperamentvollen Hauptdarstellerinnen.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, KL, OL
Between the Lines – Indiens drittes Geschlecht Deutschland/Indien 2005, R: Thomas Wartmann / Originalfassung mit Untertiteln
„Dokumentarfilm, der sich dem Wesen und der Welt indischer Transsexueller und Hermaphroditen, genannt Hijras, annähert. Drei Porträts stellen unterschiedliche Lebensumstände vor, wobei überzeugend der Eindruck vermittelt wird, dass der geschlechtliche Zwischenraum als ein Freiraum empfunden wird, der sich auch in der eigentümlichen Verbindung von Tradition, Religiosität und Sexualität niederschlägt. Trotz des eindrucksvollen fotografischen Farbenrauschs leidet der Film an Längen, da ihm eine zwingende Dramaturgie fehlt.“ (filmdienst) HB, HH
Die Bremer Stadtmusikanten Deutschland 1959, R: Rainer Geis, D: Peter Thom, Max Bössl
Versuch eines komödiantischen Märchenfilms, in dem Esel, Hund, Katze und Hahn durch gesichts- und ausdruckslose Darsteller in Tiermasken ersetzt werden. Die Poesie der Vorlage geht dem Film völlig ab.“ (Lexikon des internatinalen Films) HB
Bruce Lee – Die Todesfaust des Cheng Li Hongkong 1972, R: Lo Wei, D: Bruce Lee, Maria Yi-Yi
„Das ‚Landkind‘ Cheng Li kommt nach Bangkok, wo er einen Job in einer Eisfabrik erhält, die von einem US-Amerikaner geführt wird. Doch bald kommen er und seine Kollegen dem Boss auf die Schliche: Die Eisfabrik ist nur der Tarnmantel für eine Drogenbande, die ihre Mitwisser eiskalt abserviert. Als auch sein Vetter ermordet wird, nimmt Li tödliche Rache. Ganz allein besiegt er ein Dutzend schwer bewaffneter Schergen. Bruce Lees erster großer Welterfolg: Packende bis bizarre Kampfszenen in einer eher dürftigen, aber blutigen Inszenierung, deren Regisseur offensichtlich gerade den Zoom für sich entdeckt hatte.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
C
Caravaggio Großbritannien 1986, R: Derek Jarman, D: Nigel Terry, Sean Bean
“Ein außerordentlicher Maler-Film – aber gewiss nicht jedermanns Sache. Die Visionen des Malers und Filmregisseurs Derek Jarman über den Renaissance-Maler Caravaggio (1571-1610) sind so etwas wie eine fiktive Bilder-Psychoanalyse: Die Gemälde Caravaggios dienen dem Engländer Jarman als Schlüssel für dessen Charakter und Biographie. Aus den Bildern liest er ein Homosexuellendrama von Maler und Modell heraus. Jarman entwirft dabei eine Sado-Lasterwelt von der harten, einsamen Gossenpoesie eines Pasolini oder Genet. Dass Taschenrechner und Schreibmaschinen benutzt werden, dass moderne Zeitungen, Jeans und Motorräder vorkommen: Das sind frappierende Elemente, um den ,Zeit‘-Ausstattungspomp eines Historienschinkens (für den Jarman kein Geld hatte) zu verfremden.“ (Ponkie) HB, HL, OL
Cars USA 2006, R: John Lasseter
„Animationsfilm um ein egozentrisches Rennauto, das in einer kleinen Stadt abseits jeden Trubels die wahren Werte des Lebens kennen lernt. Sofern man von der CGI-Komödie kein ununterbrochenes Gagfeuerwerk erwartet, offenbaren sich die Schönheiten dieses Films: der feine Witz im Detail und vor allem der ungeheuer liebevolle Blick auf ein längst verloren geglaubtes Stück Americana, das im 50er-Jahre-Design eines Städtchens an der Route 66 fröhliche Urstände feiert.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL
D
The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen
„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) H, HB, HH, KL
E
Ein perfekter Platz Frankreich 2006, R: Danièle Thompson, D: Cécile De France, Valérie Lemercier
„Jessica landet als Hilfskellnerin in einem Bistro der mondänen Pariser Avenue Montaigne, wo sich die Wege der Reichen und Verrückten aus einem Theater, einem Konzert- und einem Auktionshaus kreuzen. Die Autorin und Regisseurin Danièle Thompson (‚Jet Lag‘), die sich als Autorin u.a. für Louis-de-Funès-Filme seit langem schon im Komödien-Genre auskennt, hat aus dem modischen Plot eine doppelte Erzählung gemacht: halb Klamotte über Pariser Prominente und ihre Macken, halb Rührstück über die seelischen Nöte reicher Kunstliebhaber.“ (tip) H, HB, OL
Emmas Glück Deutschland 2005, R: Sven Taddicken, D: Jördis Triebe, Jürgen Vogel
„‚Emmas Glück‘ erzählt von der zärtlichsten Halsabschneiderin des Kinos. Die Bäuerin Emma lebt allein unter Schweinen und weiß sie sanft zu töten. Sie küsst und herzt die Tiere, bevor sie ihnen das Messer an die Kehle setzt. Als es einen Autoverkäufer auf Emmas Hof verschlägt, beginnt eine bezaubernde Geschichte über Männer, Schweine, die große Liebe und den Weg allen Fleisches. Basierend auf Claudia Schreibers Roman ist Regisseur Sven Taddicken mit zwei großartig harmonierenden Hauptdarstellern ein ebenso schwungvoller wie bewegender Film gelungen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KL, OL
Die Erde von oben Frankreich 2006, R: Renaud Delourme
„Aus farbenprächtigen Luftbildern von Pflanzen, Tieren, Menschen, Natur- und Stadtlandschaften des Fotokünstlers Yann Artus-Bertrand wurde mittels Animationstechnik ein streckenweise faszinierendes, aber nicht durchgängig fesselndes kinematografisches Kaleidoskop kreiert, welches die Augen für die Schönheiten und Wunder der Welt öffnet, und gleichzeitig das Bewusstsein für ihre Bedrohung durch Urbanisierung und Umweltzerstörung schärft.“ (tip) H, HB , HH
F
Faust Deutschland 1960, R: Peter Goski, D: Gustav Gründgens, Will Quadflieg
Gründgens inszenierte die damals enthusiastisch gefeierte Version des Stückes im Deutschen Schauspielhaus und spielte darin die Rolle seines Lebens, wie wir spätestens seit dem Roman von Klaus Mann wissen. Der Film wirkt heute doch sehr verstaubt, aber das Charisma von Gründgens schimmert immer noch durch. (hip) H
Der freie Wille Deutschland 2006, R: Matthias Glasner, D: Jürgen Vogel, Sabine Timoteo
„Eine neunjährige Haftstrafe hat Theo wegen Vergewaltigung verbüßt. Wieder auf freiem Fuß wartet ein Leben in absoluter Unsicherheit auf ihn. Er lernt die 27-jährige Nettie kennen, die ihr ganzes Leben lang von ihrem Vater missbraucht wurde. Obwohl ihre Beziehung von Anfang an unter keinem guten Stern steht, geben sie ihrer langsam aufkeimenden Liebe eine Chance. Zehn Jahre nach ihrer ersten gemeinsamen Arbeit, ‚Sexy Sadie‘, begeben sich Regisseur Matthias Glasner und Schauspieler Jürgen Vogel erneut auf eine filmische Reise, in der sie einen Blick in die Abgründe verletzter Seelen werfen. Chronologisch gedreht, ist ‚Der freie Wille‘ ein Film von schmerzhafter Intensität, der seinen Weg konsequent zu Ende geht und allen Beteiligten dabei das Letzte abverlangt. Ein Seelenstriptease, der auch deshalb harter Tobak ist, weil sich die Filmemacher weigern, den Zuschauer an der Hand zu nehmen.“ (Blickpunkt:Film)H, HH
Freunde mit Geld USA 2006, R: Nicole Holofcener, D: Jennifer Aniston, Frances McDormand
„Vier Frauen zwischen Ende 30 und Mitte 40: Frances McDormand spielt die mit einem Schöngeist verheiratete Jane, die grausige, flatterige Indiensäcke entwirft. Aniston ist die Single-Frau Olivia, die gerade ihren Job als Lehrerin geschmissen hat und nun zum Entsetzen ihrer Freundinnen putzen geht. Keener spielt die Drehbuchautorin Christine, deren Ehe eigentlich schon lange kaputt ist, und Cusack die gutsituierte Franny. Wie die vier Frauen miteinander, mit und ohne Geld umgehen, ist genau beobachtet und ehrlich erzählt.“ (tip) H, HB, HH, KL, OL
Frida Kahlo – Es lebe das Leben Mexiko 1984, R: Paul Leduc, D: Ofelia Medina, Juan José Gurrola / Originalfassung mit Untertiteln
“Lebensmomente der von einem schweren Schicksal gezeichneten mexikanischen Malerin Frida Kahlo, dargestellt in enger Verflechtung mit ihrem malerischen Werk, das ein Spiegelbild ihres eigenen Lebens ist. Eine hoch artifizielle Filmkomposition von anstrengend-intensiver Bildkraft, die zu einer faszinierenden Ästhetik verdichtet wurde.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
G
Geheime Staatsaffären Frankreich/ Deutschland 2006, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, François Berléand
„Eine Untersuchungsrichterin bringt mit dem Instinkt einer Jägerin und geradezu stählernem Charme in genüsslich zelebrierten Verhörsitzungen korrupte Top-Manager erst aus der Fassung und anschließend zur Strecke. Sarkastisch deckt sie den Amtsmissbrauch der Drahtzieher eines Großkonzerns auf, nicht ohne die Männer im grauen Flanell auf der anderen Seite ihres Schreibtisches noch ein wenig zu quälen. ‚Geheime Staatsaffären‘ ist eine Komödie der Macht: inszeniert (und orchestriert) mit typisch Chabrol’schem Witz, jener eigensinnigen Mischung aus Subtilität und Albernheit.“ (tip) HB
The Giant Buddhas Schweiz 2005, R: Christian Frei
„Auf dem Weg, eine Geschichte über die von den Taliban gesprengten Buddha-Figuren in Afghanistan zu machen, verliert sich Frei (bewusst!) in vielen anderen Geschichten. Da ist die seit Generationen in ihrer Felshöhle lebende Familie, die nicht mehr dorthin zurück darf, weil die Felsen nun zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Da ist der Archäologe, der in der Wüste unbeirrt nach einer weiteren Buddha-Figur gräbt und da ist die afghanisch-stämmige Freundin aus Übersee, die sich ihr Leben lang vergebens danach sehnte, die nun gesprengten Buddhas einmal zu erleben. Der Film zeigt ihre unterschiedlichsten Vorstellungen vom Seienden und der Kultur. Und manchmal scheint er sich wirklich zu verlieren, würde Frei nicht fragen: „‘Wie sagte Buddha? Nichts bleibt, alles ändert.‘“ (Leipzig-Almanach) HB
Good Fellas USA 1990, R: Martin Scorsese, D: Robert De Niro, Ray Liotta / Originalfassung ohne Untertitel
„Die authentische Lebensgeschichte des New Yorker Mafioso Henry Hill, der als Kleingangster in der geschlossenen Mafiagesellschaft Ansehen und Schutz erhält, bis er nach seiner Verhaftung für sie zum Risiko wird. Um dem sicheren Tod zu entgehen, wird er zum Zeugen der Anklage und muß untertauchen. Martin Scorsese fulminant inszenierter Film, der durch einige brutale Szenen schockiert, kann als Metapher gelesen werden: Wo Geld und Gewalt regieren, werden alle menschlichen Beziehungen wie durch ein Krebsgeschwür korrumpiert und zerstört.“ (Zoom) HH
H
Der Hals der Giraffe Frankreich, Belgien 2004 R: Safy Nebbou, D: Sandrine Bonnaire, Louisa Pili
„In Safy Nebbous Regiedebüt sind Mitglieder gleich dreier Generationen einer Familie unterwegs auf der Suche nach der verschollenen Großmutter: die aufgeweckte neunjährige Mathilde, ihre Mutter Hélène und der Großvater Paul, der einst jeden Kontakt zu seiner Frau abgebrochen hatte, als sie ihn wegen eines anderen Mannes verließ. Nebbous unprätentiöse Inszenierung hält Tragik und Komik der melodramatischen Suche sehr subtil in der Waage und verlässt sich vor allem auf die hervorragenden Schauspieler.“ (tip) HB, HH, KL
Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page
“Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. ,Hard Candy‘ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache.“ (tip) H
Das Haus am See USA 2006, R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock
„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH
Hedy Lamarr – Secrets of a Hollywood Star Schweiz/Deutschland/Kanada 2005, R: Donatello Dubini, Fosco Dubini, Barbara Obermaier
„Porträt des Weltstars und der „Sexgöttin“ Hedy Lamarr, die durch die ersten Nacktszenen in einem Unterhaltungsfilm (“Ekstase“) Filmgeschichte schrieb und nach einem kometenhaften Aufstieg in Hollywood in den 1930er- und 1940er-Jahren fast unmerklich in Vergessenheit geriet. Der Film schützt kein abgesichertes Wissen vor, sondern nähert sich behutsam seinem Thema, wobei durch Selbstaussagen der Lamarr und die Auskunft von (Zeit-)Zeugen das Bild einer Frau Gestalt annimmt, die ihre Vermarktung bewusst steuerte. Der unterhaltsame Dokumentarfilm hinterfragt die Wirklichkeit hinter dem medialen Image und erzählt zugleich die Geschichte einer gespaltenen Persönlichkeit.“ (filmdienst) H
Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst
„‚Hui Buh – Das Schlossgespenst‘ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Hwal – Der Bogen Südkorea 2005, R: Ki-duk Kim, D: Han Yeo-reum, Jeon Sung-hwan
„‚Hwal – Der Bogen‘ dient im Film des südkoreanischen Regisseurs Kim Ki-duk (‘Bin-jip‘) vor allem dazu, Amors Pfeile zu verschießen – auf erotische Rivalen. Ein 60-jähriger Fischer verteidigt die Unschuld einer 16-Jährigen, die er auf seinem Kutter großgezogen hat, mit Pfeil und Bogen gegen Jungspunde. Da er die hübsche Frau selbst deflorieren möchte, zeigt er ihr auch die sanfte Saite – und fiedelt sich in ihr Herz. Kim inszeniert ein berührendes Kammerspiel auf offenem Meer, das zwar bisweilen Kurs auf eine Altherrenphantasie zu nehmen droht, aber in einer der großartigsten Entjungferungsszenen der Filmgeschichte kulminiert.“ (Der Spiegel) H
I
Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha
„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) HB
K
Kaltblütig (In Cold Blood) USA 1967, R: Richard Brooks, D: Robert Blake, Scott Wilson 7 Originalfassung ohne Untertitel
„Die Ermordung einer vierköpfigen Farmerfamilie in Kansas durch zwei jugendliche Zuchthäusler. Verfilmung des ‚Tatsachenromans‘ von Truman Capote, der eine klinisch exakte Rekonstruktion darstellt und sich gleichzeitig durch Beschreibung der Vorgeschichte und der Folgen um eine Motivierung des Verbrechens bemüht. Der Authentizität des Buchstils folgender, mit nachdrücklichem Ernst gestalteter Film, der in einem aufrüttelnden Plädoyer gegen die Todesstrafe endet.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Kap der Angst (Cape Fear) USA 1991, R: Martin Scorsese, D: Robert De Niro, Nick Nolte / Originalfassung ohne Untertitel
“Ein aus 14-jähriger Haft entlassener Sittlichkeitsverbrecher rächt sich an seinem damaligen Verteidiger, der Entlastungsmaterial unterdrückt hat, indem er ihn und seine Familie terrorisiert. Basierend auf dem Film ‚Ein Köder für die Bestie‘ (1962), unterläuft das Remake die kinoübliche Konstellation durch den Entwurf eines deprimierenden Gesellschaftportraits. In der Umgebung von Lüge, Angst und Schuld nimmt der Vergeltung suchende Ex-Häftling die Züge eines satanischen Rächers an. Ein virtuos inszenierter, komplexer Film, hinter dessen gewalttätigem Äußeren sich die Klage über den Verlust an Integrität und Menschlichkeit verbirgt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Kippenberger – Der Film Deutschland/ Österreich 2005, R: Jörg Kobel
„Porträt des ruhelosen Künstlers, Entertainers und Witze-Erzählers Martin Kippenberger (1953- 1997), der zu einer Art Popstar und Kunstclown aufstieg, durch sein nomadisches Leben mit Alkohol und Drogen jedoch seine Gesundheit ruinierte. Ein anekdotisch aufgefächerter Film, in dem Freunde, Verwandte und Gefährten des Künstlers zu Wort kommen. Da der Film aber eine grundsätzliche Distanz zu seinem Protagonisten spüren lässt, erschließen sich Leben und Charakter Kippenbergers nur bedingt.“ (filmdienst) H
Klimt Deutschland/Österreich 2006, R: Raoul Ruiz, D: John Malkovich, Veronica Ferres
“Moment, das soll der Jugendstilmaler Gustav Klimt sein? Dieser selbstgefällige, unsympathische Fatzke, der noch als Mittvierziger unter Mamas Fuchtel steht und von einem lustlosen John Malkovich mit affektiert geschürzten Lippen gespielt wird? Okay, es ist das gute Recht des Regisseurs, seine subjektive Sicht auf den berühmten Wiener Künstler (1862 – 1918) zu präsentieren. Doch tut er dies mit einer wirren Story, deren prätentiöse Dialoge über Kunst nerven und Laien geradezu ausgrenzen. Die Nacktmodelle, die dröge in den Kulissen herumstehen, machen den Film auch nicht aufregender.“ (Cinema) H
L
Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins
„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Henderson als exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH
La Vita che vorrei (Das Leben, das ich immer wollte) Italien 2004, R: Giuseppe Piccioni, D: Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli / Originalfassung mit Untertiteln
„Zwei Schauspieler, wie sie unterschiedlicher nicht sein können verlieben sich am Set eines Kostümfilms. Während Stefano als Star der Produktion sich selbst darüber definiert sein Spiel und seine Gefühle 100-prozentig unter Kontrolle zu haben, ist die Neuentdeckung Laura in der weiblichen Hauptrolle sich nicht so sicher, ob es zwischen ihrem Spiel und ihren eigenen Gefühlen eine Trennungslinie gibt.“ (zelluloid.de) H
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„‚Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KL, OL
Little Man USA 2006, R: Keenen Ivory Wayans, D: Marlon Wayans, Shawn Wayans
„Aus dem Knast entflohener Liliputaner lässt sich als Baby adoptieren. Die Wayans-Sippe um Regisseur Keenen Ivory (‚Scary Movie‘), mittlerweile ein Garant für Holzhammerhumor weit unterhalb der Gürtellinie, erhebt Begriffe wie Rektalthermometer und Genitalkick zum filmischen Leitmotiv. Da erscheinen Worte wie ‚unteriridisch‘, ‚abstoßend‘ und ‚Menschen verachtend‘ noch zu schmeichelnd. Das größte Rätsel ist, wie irgendjemand auf die Idee kommt, solch hirnverbrannten Schwachsinn zu finanzieren.“ (Cinema) H, HB, HH,KL, OL
Love is the Devil Großbritannien 1997, R: John Maybury, D. Derek Jacobi, Daniel Craig
“Wenn die Leinwand sich den Leinwänden und ihren gequälten Pinsel-Koryphäen widmet, wird meist furchtbar dick aufgetragen. Jetzt hat es den britschen Leidensexperten Francis Bacon erwischt. In ‚Love is the Devil‘ versucht Regisseur John Maybury die abstrakten, farbstarken, reduzierten Bilder der Qual, mit denen Bacon zu Weltruhm gelangte, mit filmischen Mitteln zu reproduzieren – und auf Bacons Leben zu projezieren. In avantgardistischer Verquastheit wird die Hassliebe nacherzählt, die den ebenso geistreichen wie grausamen Malergeck mit einem jungen Proletarier und Gelegenheitsdieb verband, der ihm bei einem versuchten Einbruch buchstäblich ins Bett gefallen war. Bacon hätte das Leinwandresultat vermutlich viel zu angestrengt artistisch gefunden – aber der Mann war ja Kummer gewohnt.“ (Der Spiegel) H
M
Das Mädchen aus dem Wasser USA 2006, R: M. Night Shyamalan, D: Paul Giamatti, Bryce Dallas Howard
„Im neuen Film von ‚Signs‘-Regisseur M. Night Shyamalan verirrt sich eine Wassernymphe folgenreich in die Welt der Menschen. Nach vier Blockbustern in Folge für Disney wechselte M. Night Shyamalan für seine insgesamt sechste Regiearbeit zu Warner. Auch mit der Geschichte selbst, die der Macher von ‚The Sixth Sense‘ und ‚Signs‘ eigentlich nur für seine Kinder geschrieben hatte, betritt er Neuland: Erstmals erzählt Shyamalan ein Märchen für die gesamte Familie – und mit Paul Giamatti und Bryce Dallas Howard, die für ihn in ‚The Village‘ ihr Debüt gab, ist der Film bestens besetzt.“ (Blickpunkt:Film), H, HB, HH, HL, KL, OL
Man muss mich nicht lieben Frankreich 2005, R: Stéphane Brizé, D: Patrick Chesnais, Anne Consigny
„Der 50-jährige Gerichtsvollzieher Jean-Claude führt ein einsames Leben. Doch dann lässt er sich dazu hinreißen, sich für einen Tangokurs anzumelden. Die lateinamerikanischen Rhythmen bringen Schwung in sein Dasein – und führen zur Bekanntschaft mit der jungen Françoise, in die sich der Einzelgänger verliebt. Auch Françoise fühlt sich zu ihm hingezogen. Die Gefühle kommen jedoch reichlich ungelegen. Denn was Jean-Claude nicht weiß, ist, dass die Schöne die Tangoschritte für ihre Hochzeit einübt. Zauberhafte, melancholische Tragikomödie über eine zarte Amour fou.“ (Rheinischer Merkur) HB
Miami Vice USA 2006, R: Michael Mann, D: Colin Farrell, Jamie Foxx
Wenn man merkt, wie sehr sich jemand bemüht, cool zu sein, dann ist dies nicht mehr cool. In diese Falle ist Michael Mann mit seiner Kinoadaption der von ihm selber damals produzierten TV-Serie „Miami Vice“ getappt. Der Film erschöpft sich in reiner Attitüde: Hauptsache Colin Farrell und Jamie Foxx sehen als die Undercover-Cops Crokkett und Tubbs toll aus. Bei dem Regisseur von „Heat“ reicht das nicht. (hip) DEL, H, HH, HB, HL, KL, OL
Mistri – Champions Tschechien 2004, R: Marek Najbrt, D: Klára Melísková, Will Spoor/ Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Eine lausig besuchte Kneipe in der Provinz ist Treffpunkt für ein paar Typen. Auf einem alten Schwarzweißfernseher verfolgen sie die WM im Eishockey, dem tschechischen Nationalsport. Pavel kann im betrunkenen Zustand den Gewinner des nächsten Spiels voraussagen. Josef wiederum stammt angeblich von ‚Zigeunern‘ ab und wird deshalb permanent verspottet. Machos in der Provinz – Sprüche, Vorurteile, diffuser Nationalismus, Hass und Selbsthass. Regisseur Marek Najbrt zeichnet lakonisch und witzig ein Milieu, das kaum Luft herein lässt.“ (Kommunalkino Bremen) HB
Mój Nikifor – Mein Nikifor Polen 2004, R: Krzysztof Krauze Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Nikifor Epifan Drowniak war ein obdachloser Maler naiver Bilder. Der Film zeigt die letzten acht Lebensjahre des Malers, der zu den fünf weltbesten dieser Kunstrichtung gehört. Nikifors Leben war überwiegend von Verachtung und Verspottung seitens seiner Zeitgenossen geprägt. Er galt als verrückt, man fürchtete sich vor ihm oder lachte ihn aus. 15 Jahre später wurde man zum ersten Mal auf ihn aufmerksam, doch erst in den 1960er Jahren erlangte seine Arbeit mit Hilfe von Freund und Kurator Marian Wlosinski Weltruhm.“ (Kommunalkino) HB
Monster House USA 2006, R: Gil Kenan
„Ein kleiner Junge entdeckt mit zwei Freunden, dass das alte Haus in seiner Nachbarschaft ein höchst aggressives Eigenleben entwickelt hat, dem sämtliche ‚Eindringlinge‘ zum Opfer fallen. Als der Eigentümer stirbt, ist für die drei Kinder der Weg frei, um das Geheimnis des lebendigen Hauses zu ergründen. Der für Kinder konzipierte 3D-Animationsfilm jongliert konsequent mit Grusel- und Komödien-Elementen und hält nicht nur die Zielgruppe in Gestalt einer abenteuerlichen Achterbahnfahrt in Atem. Der geschickte Rhythmus und die kauzigen, originell herausgearbeiteten Charaktere überdecken einige Ungereimtheiten.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL
N
Neil Young: Heart Of Gold USA 2006, R: Jonathan Demme
„Jonathan Demmes Konzertfilm dokumentiert mit großem Feingefühl die Weltpremiere von Neil Youngs Album „Prairie Wind“ vom 18. August 2005. Die Musiker zelebrieren einen erdverbundenen Sound, wobei Young als begnadeter Geschichtenerzähler zum Kern amerikanischen Empfindens vorstößt. Aufmerksam fängt Demme das intime Spiel der Musiker untereinander und miteinander durch die zurückhaltende Kameraführung ein und vermeidet hektische Schnittfolgen, wobei der Funke vom geschichtsträchtigen Konzertsaal in Nashville auf die Kinoleinwand überzuspringen scheint.“ (filmdienst) HH
The Nine Lives of Tomas Katz Großbritannien/Deutschland 1999, R: Ben Hopkins, D: Thomas Fischer, Ian McNeice / Originalfassung mit Untertiteln
Das Staatsvermögen von Großbritannien wird einfach so auf das Konto eines Rentners überwiesen. Der Minister fürs Fischereiwesen erklärt plötzlich einem Land im „Mittel-Fernen-Osten“ den Krieg. Erstklässler stecken ihre Schule in Brand und alle Eingänge zu den Londoner U-Bahnhöfen verschwinden plötzlich. Die Apokalypse naht an diesem Tag der Sonnenfinsternis, kurz vor dem Wechsel des Milleniums, von dem uns der Brite Ben Hopkins in seiner grotesken Komödie „Die neun Leben des Tomas Katz“ erzählt. Für jede einzelne Sequenz des Films hat sich der Filmemacher Ben Hopkins solch einen tiefschwarzen Instant-Mythos ausgedacht. Er arbeitet mit verschiedenen Film- und Videoformaten, verfremdet die Bilder dann mit allen möglichen Techniken, beschleunigt, verlangsamt, überlagert sie, lässt sie rückwärts laufen, wiederholt sie wie,w,w,w,wie,wie in einer Endlosschleife. All das wirkt eher zusammengeworfen als wohlüberlegt montiert, aber Hopkins gelingt es mit seiner überdrehten Fantasie und makaberem Witz den Zuschauer ständig zu überraschen. (hip) H
9. Manhattan Short Film Festival – Jurymitglieder gesucht! 12 Filme / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Einmal im Jahr versammeln sich Hunderte von New Yorkern im Union Square Park, um die Selektion der Kurzfilme zu sehen, die es in die Finalrunde des Manhattan Short Film Festival geschafft haben. Seit jetzt neun Jahren verfolgt das Festival seine Idee: »To showcase the most talented short filmmakers in the world to the most influential people in the world ... the general public«. Nachdem in den Anfangsjahren Berühmtheiten wie Susan Sarandon oder Roger Corman die Filme jurierten, wird seit 2004 die Öffentlichkeit einbezogen: In 2005 beurteilte das Publikum an 54 Orten in 32 Staaten der USA die Auswahl. Neben Alabama und Maine, Quebec und Nova Scotia, Ungarn und Grönland wird in 2006 auch Bremen teilnehmen! Im Kino 46 wird der regionale Gewinner ermittelt und das Ergebnis nach Manhattan übermittelt.“ (Kommunalkino Bremen) HB
Nonnen bis aufs Blut gequält Italien 1973, R: Gianfranco Mingozzi, D: Maria Cassares, Claudio Cassineli
(Läuft im Doppelprogramm mit „Ich, die Nonne und die Schweinehunde“)
„Nachdem die italienischen Exploitation-Regisseure kein noch so geschmackloses Filmthema ausgeklammert hatten, war es im katholischen Italien nur noch eine Frage der Zeit, wann man sich dem Thema ‚Nunsploitation‘ widmen würde. Die Rache einer verfrühten Frauenrechtlerin im Nonnengewand an Familie, Gesellschaft und Kirche. Im frühen Mittelalter angesiedelte Kolportage; ein unmotiviertes Durcheinander von Grausamkeit und Perversion.“ (Metropolis) HH
O
Oh, wie schön ist Panama Deutschland 2006, R: Martin Otevrel
„Lässig, lakonisch, voller schöner Details, kindgerecht und mit einem angenehmen Tempo entfaltet sich der Kinderbuch-Klassiker von Janosch auf der Leinwand. Der Geist der Vorlage wird dabei aufs Beste getroffen. Und der kleine Tiger und der kleine Bär dürfen sogar einige zusätzliche Abenteuer erleben.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) BHV, DEL, H, HH, HB, HL. KL, OL
Olga Brasilien 2004, R: Jaime Monjardim, D: Camila Morgado, Caco Ciocler
„Ewige Liebe schwören sich Olga Benário und der Kommunistenführer Luís Carlos Prestes. Die großen Gefühle ihrer tragischen Beziehung verhindern jeglichen Realismus in dieser einfältigen Biografie der brasilianischen Nationalheldin. Telenovela-Kino, bei dem nichts authentisch wirkt, aber alles pathetisch, bis hin zum Märtyrer-Tod der Edelrevolutionärin im KZ. Solcher Propaganda-Kitsch reißt höchstens Margot Honecker vom Hocker.“ (Cinema) HH
Open Water 2 Deutschland 2006, R: Hans Horn, D: Susan May Pratt, Eric Dane
Dummheit muss bestraft werden, und so kommt kaum Mitleid mit den jungen Unbedarften auf, die in „Open Water 2“ so blöd sind, allesamt von einer Yacht ins weite Meer zu springen, ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen, wie sie denn wieder aufs Schiff kommen könnten. Für den Rest des Films schwimmen sie dann im Wasser herum und spielen da bei jenes altbekannte Spiel, das wir hier politisch korrekt lieber „zehn kleine Dummerlein“ nennen wollen. Leider entpuppt sich der Regisseur als ähnlich unfähig wie seine Protagonisten, denn sonst wäre ihm aufgefallen, dass er da Stoff für höchstens einen Akt, aber ganz bestimmt keinen ganzen Film hat. (hip) HH
P
Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders Deutschland 2006, R: Tom Tykwer, D: Ben Whishaw, Dustin Hoffman
„Das Parfüm“ ist im Grunde ja eine zutiefst pessimistische Geschichte, und Jean-Baptiste Grenouille bleibt ein mörderischer Anti-Held, für den man bis zuletzt kaum Mitgefühl sondern eher eine manchmal schon an Ekel grenzende Faszination empfindet. Und hierbei ist Tykwer erstaunlich werktreu geblieben. Anders als bei den meisten anderen Literaturadaptionen, die Bernd Eichinger produzierte, wurde hier nicht alles Provozierende der Vorlage verwässert und glattgebügelt. Tykwer hat das Paris des 18. Jahrhunderts in grandiosen Bildern lebendig werden lassen. Aber die Geschichte, die er erzählt, bleibt düster und brutal. Er hat auch einen verschwenderisch ausgestatteten Kostümfilm inszeniert, in dem 1000 Komparsen sich bei der Hinrichtungsszene die Kleider vom Leib reißen und sich orgiastisch miteinander vergnügen. Nicht nur bei dieser Sequenz, die Tykwer weder prüde noch obszön inszenierte, erweist er sich als ein stilsicherer Filmemacher, der so kreativ ist, dass er auch bei solch einer aufwendigen Literaturverfilmung seine eigene Duftmarke nicht verliert. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL
Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 USA 2006, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley
Ob dies nun tatsächlich „ein Schiffsuntergang von einem Film“ ist, wie der Kollege Tobias Rapp höchst originell schrieb, interessiert eigentlich wenig. Auch der Vorgänger war mit seinen endlosen Schwertkämpfen und Enterangriffen alles andere als gelungen, aber Johnny Depp riss alles heraus, und das tut er diesmal auch wieder. Seine Idee, den Piratenkapitän Jack Sparrow mit den Macken, Manien und Manierismen von Keith Richards zu schmücken, bleibt eine der originellsten und witzigsten schauspielerischen Inspirationen der letzten Jahre. (hip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Q
Die Quereinsteigerinnen Deutschland 2005, R: Christian Mrasek, Rainer Knepperges, D: Claudia Basrawi, Mario Mentrup
„Um die Wiederaufstellung gelber Telefonhäuschen zu erreichen, entführen Barbara und Katja Telefonkonzernchef Harald Winter. Doch es ist nicht nostalgische Verklärung der Vergangenheit, die die beiden antreibt, sondern echte Wertschätzung jenes bedächtigeren Tempos, das das Leben in einer analogen Welt bestimmte. Das leuchtet bald auch dem Konzernchef ein, der seinen erzwungenen ‚Urlaub‘ zu schätzen lernt, umso mehr als zwischen Barbara und ihm zarte romantische Bande zu keimen beginnen. Dieses Lustspiel erfreut nicht nur mit schrägem Witz und einem Faible fürs Absurde, in ihm wird auch die hohe Kunst der Slow-Burn-Komik geradezu meisterhaft zelebriert.“ (tip) HH
R
Rotes Kornfeld China 1987, R: Zhang Yimou, D: Gong Li, Jiang Wen / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein grandioser Bilderbogen aus dem ländlichen Leben im China der 20er und 30er Jahre, der vom Leben, der Liebe und den Begierden der Bevölkerung erzählt und den unmenschlichen Terror der japanischen Invasoren ebenso drastisch vor Augen führt wie den verzweifelten Widerstand der Bevölkerung. Eine künstlerisch ausdrucksstarke Mischung aus Epos und derbem Bauerntheater, die das Heitere und die Tragik des Lebens am Beispiel einfacher Menschen augenfällig macht; eindrucksvoll auch durch die außergewöhnlich agile Kamera und die ausgereifte Farbdramaturgie.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
S
Sehnsucht Deutschland 2006, R: Valeska Griesebach, D: Anett Dornbusch, Andreas Müller
„‚Sehnsucht‘ entdeckt in der tiefen deutschen Provinz ganz große Emotionen. Im brandenburgischen Dorf Zühlen wacht der verheiratete Handwerker Markus Koplin eines Morgens neben einer Kellnerin auf und kann sich an kaum mehr erinnern als an den ersten Drink. So wie die Feuerwehr in diesem Film nichts zu löschen hat außer den Durst und zündelnd die Flammen des Osterfeuers am Lodern hält, sind die Bewohner für jeden Funken der Leidenschaft dankbar. Doch ohne das dörfliche Leben je zu denunzieren, ist der jungen Berliner Regisseurin Valeska Grisebach ein schroffer Liebesfilm gelungen, voller Zuneigung zu ihren Figuren, die auf anrührende Weise nicht wissen, wohin mit ihren Gefühlen.“ (Der Spiegel) H, HH, KL
Shijie – The World China 2004, R: Jia Zhang-Ke, D: Zhao Tao, Chen Taisheng / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Die junge Tänzerin Tao arbeitet in Pekings »World Park«. Vor wenigen Jahren ist sie mit ihrem Freund Taisheng aus einer nördlichen Provinz Chinas in die Metropole gekommen, um hier ihr Glück zu versuchen. In ihrer Beziehung kriselt es, denn beide haben andere Erwartungen aneinander. Tao flüchtet sich in eine Traumwelt, und die Arbeit im Themenpark hilft ihr dabei. Der Weltpark ist Projektionsfläche für große und kleine Illusionen.“ (Metropolis) HH
Snakes on a Plane USA 2006, R: David R. Ellis, D: Byron Lawson, Samuel L. Jackson
„An Bord eines Linienfluges geschmuggelte Schlangen sollen den Augenzeugen eines Mordes ausschalten. Kalkulierter Trash, der die Standards des Katastrophenfilms originell variiert. Als Popcornkino brillant.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KL, OL
Superman Returns USA 2006, R: Bryan Singer, D: Brandon Routh, Kevin Spacey
„Alles andere als zum Gähnen ist das neue Abenteuer des Comic-Helden. Es menschelt aufs Schönste, die Konflikte sind nachvollziehbar, gleichzeitig kommt die Action voll zur Geltung. Der aufwendige und abwechslungsreich inszenierte Film überzeugt mit seiner visuellen Gestaltungskraft, seiner Medien-Ironie und seinem Tempo. Indem er sein Genre ernst nimmt, beflügelt er es und verblüfft sein Publikum.“ (Filmbewertungsstelle Wbn) DEL, HB, HH
T
Taxi Driver USA 1975, R: Martin Scorsese, D: Robert de Niro, Jodie Foster, Harvey Keitel / restaurierte Kopie
“Robert de Niro ist in fast jeder Einstellung von Martin Scorseses fieberndem, entsetzlich komischen Film über einen New Yorker Taxifahrer. Dieser grimmige, mächtige Film ist wie eine grobe, sensationslüsterne Version von Dantes Inferno. In einigen Szenen erreicht Scorsese eine trance-gleiche Wirkung, der ganze Film lässt die Zuschauer schwindeln.“ (Pauline Kael) H, HH
Thank You for Smoking USA 2005, R: Jason Reitman, D: Aaron Eckhart, Maria Bello
„Weniger der Tabakindustrie als den skrupellos wahrheitsverdrehenden ‚spin doctors‘ jeder Branche gilt diese brillante Satire. Aaron Eckhart verkörpert den aalglatten und wortgewandten Tabak-Lobbyisten Nick, der es mit krebskranken Teenagern ebenso aufnimmt wie mit politisch korrekten Senatoren, verführerischen Reporterinnen und einem bewaffneten Ex-‚Marlboro Man‘. In weiteren Rollen glänzen Robert Duvall, Maria Bello, William H. Macy und Katie Holmes. Jason Reitmans Adaption des Romans von Christopher Buckley ist ebenso bissig wie spassig, für Paffer genauso wie für Passivraucher.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, KL, OL
Trassenkampf Bremen 2004, R: Konstanze Radziwill
Der Film erklärt, warum das Kino Cinema, in dem er gezeigt wird, noch steht! Denn das ganze Ostertorviertel wäre in den 70er Jahren beinahe abgerissen worden. Statt dessen hätte man jetzt eine hässliche Betonwüste im Herzen der Stadt, wenn damals nicht ein tapferer kleiner SPD-Ortsverein in den Kampf gegen gigantomane Städteplaner, Kapital und Filz gezogen wäre. Die Bremer Filmemacherin Konstanze Radziwill gehört zum Kreis der alten Viertelrecken um Dinné und gibt selber zu, sie habe einen parteiischen, ja sogar „ungerechten“ Film gemacht. „Trassenkampf“ ist ein politisches Lehrstück. Die Analyse ist wichtiger als das nostalgische Erinnern – dieses wird eher nebenbei mitgeliefert. (hip) HB
Trennung mit Hindernissen USA 2006 , R: Peyton Reed, D: Jennifer Aniston, Vince
„Eine ‚romantische Komödie‘, an der so gut wie nichts komisch oder romantisch ist: Nach kurzem Vorgeplänkel begibt sich das ungleiche und frisch zerstrittene Paar Brooke und Gary in einen melancholischen Stellungskrieg in der gemeinsamen Eigentumswohnung. Dabei reibt sich der Film zwischen vermutlich lustig gemeinten Klischees, albernen Nebenfiguren und der gar nicht einmal so unrealistischen Streitsituation des Paares langsam auf – doch die schwermütige Bitterkeit, die sich in dieser Komödie langsam breit macht, hat durchaus etwas.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
U
Urmel aus dem Eis Deutschland 2006, R: Holger Tappe, Reinhard Klooss
„‚Urmel aus dem Eis‘ ist ein aufgewecktes Dinosaurier-Baby, das auf einer Südseeinsel mit seinen tierischen Freunden und einem verschrobenen Sprachprofessor das Leben genießt, bis plötzlich ein Großwildjäger ins Paradies einfällt. Die temporeiche und gradlinige Leinwand-Adaption des Kinderbuch-Klassikers von Max Kruse erweckt die liebenswerten Charaktere der Vorlage, die 1969 durch einen TV-Vierteiler der Augsburger Puppenkiste legendär wurden, zu neuem digitalem Leben. Die Regisseure Holger Tappe und Reinhard Klooss verwandeln den Stoff in zeitgenössische kindgerechte Unterhaltung und verbreiten ungetrübt gute Laune.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
V
Volver – Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura
„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote. ‚Surrealistischen Naturalismus‘ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der der Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, OL
W
Water Kanada/Indien 2005, R: Deepa Mehta, D: Lisa Ray, Seema Biswas
„Ein achtjähriges indisches Mädchen, das von den Eltern zwangsverheiratet wurde, wird nach dem Tod des Ehemanns nach hinduistischem Brauch in einen Ashram für Witwen gesteckt. Hier trifft es Frauen, die ihr Schicksal teilen, vor allem aber eine Leidensgefährtin, die als Prostituierte für die Finanzierung des Ashrams sorgen muss. Gegen Ende der 1930er-Jahre in Benares spielender Abschluss der ‚Elemente‘-Trilogie von Deepa Mehta über das Schicksal indischer Frauen. Der subtil inszenierte, detailreich ausgestattete Film erzählt von einer traditionellen Form der Unterdrükkung; die zwischen Trauer und Hoffung, Melancholie und Romantik pendelnde Geschichte wird durch den märchenhaften Schluss aufgebrochen.“ (filmdienst) H, HH
Wie sehr liebst du mich? Frankreich 2005, R: Bertrand Blier, D: Monica Bellucci, Bernard Campan
„Die laszive Daniela wird in einer Nachtbar am Pigalle von den Männern umschwärmt, wie das Licht von den Motten. In der Überzeugung, er habe beim Lotto gewonnen, bietet Francois der Schönen der Nacht an, gegen Bezahlung zu ihm zu ziehen. Daniela willigt ein und folgt ihm in seine Wohnung. Aber so leicht kann man eine Nutte nicht ans häusliche Leben gewöhnen, zumal ihr Zuhälter Charlie die Entwicklung alles andere als lustig findet. Nach der eher unsäglichen Altherrenfantasie ‚Les cotelettes‘ findet der ewige Agent provocateur Bertrand Blier (‚Die Ausgebufften‘) mit einer abermaligen Variation seiner Lieblingsthemen (Sex, Unterwerfung, Macht) zu alter Form zurück und setzt Monica Bellucci endgültig ein Denkmal als Vollweib des neuen Jahrtausends.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KL
Workingman‘s Death Österreich/Deutschland 2005, R: Michael Glawogger / Originalfassung mit Untertiteln
“In fünf Bildern und einem Epilog unternimmt der essayistische Dokumentarfilm den Versuch, dem allmählichen Verschwinden schwerer körperlicher Arbeit aus dem Lebenskontext der Moderne auf die Spur zu kommen. In ausgesuchten bildmächtigen Einstellungen werden Bergarbeiter in der Ukraine porträtiert, die auf eigene Faust Kohle abbauen, indonesische Kulis, die Zentner schwere Kiepen voller Schwefel ins Tal schleppen, das blutige Treiben auf einem Schlachthof in Nigeria, die lebensgefährliche Verschrottung von Öltankern in Pakistan, Stahlarbeiter in China. Die mitunter fast circensischen Schauwerte des Gesehenen werden durch ein ausgeklügeltes Sound-Arrangement, die betörende Musik des Avantgarde-Künstlers John Zorn und durch den O-Ton des Films ebenso klug wie assoziationsreich unterstützt. Ein irritierend-visionärer Film, der nicht nur nach den Veränderungen moderner Arbeitswelten fragt.“ (filmdienst) HB
Z
Der Zauberberg Deutschland/Frankreich/Italien 1981, R: Hans Werner Geißendörfer, D: Christoph Eichhorn, Rod Steiger
“Leiden und Erfahrungen eines jungen Hamburger Bürgersohns, der bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs sieben Jahre lang in einem Schweizer Luxussanatorium für Lungenkranke ein inselhaftes Dasein führt und durch einen literarischen Freimaurer und einen revolutionären Jesuiten enzyklopädische Unterweisung erhält. Aufwändige Verfilmung des Entwicklungsromans von Thomas Mann. Geißendörfers Bearbeitung der gedankenreichen, aber handlungsarmen Geschichte vermeidet weitgehend den statuarischen Ernst gängiger Literaturverfilmungen, ohne jedoch die Vorlage zum unseriösen Spektakel zu vereinfachen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Zum Glück geküsst USA 2006, R: Donald M. Petrie, D: Lindsay Lohan, Chris Pine
„Ashley ist ein wahrer Glückspilz: Smart, gut aussehend und erfolgreich als Managerin einer Boyband, schwebt sie geradezu durchs Leben. Das Gegenteil ist bei Jake der Fall, der sich als Hausmeister durchschlägt, sich vergebens müht, für die Band McFly einen Plattenvertrag zu ergattern, und vom Pech geradezu verfolgt wird. Auf einem Maskenball kommen sich Ashley und Jake näher, und die Pole von Glück und Pech scheinen sich zu vertauschen, was Lindsays perfektes Leben ganz schön auf den Kopf stellt. Die solide und romantische Fantasy-Komödie mit Slapstick-Elementen bedingt viele Klischees und bleibt an der Oberfläche, kann aber mit spielfreudigen Darstellern trumpfen.“ (Rheinischer Merkur)H, HB, HH, KL