Schnellecke schlägt zurück

STADTWERKE-AFFÄRE Wolfsburgs Oberbürgermeister sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt

Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke (CDU) holt in der Stadtwerke-Affäre zum Gegenschlag aus. „Ich lasse es nicht zu, dass mein Ruf kaputt gemacht wird“, sagte der 66-Jährige und kündigte sämtliche möglichen rechtlichen Schritte an. So will er den ehemaligen Pressesprecher der Stadtwerke, Maik Nahrstedt, auch auf Schadensersatz wegen Rufschädigung verklagen. Nahrstedt hatte den Stadtwerken unter anderem illegale CDU-Wahlkampfhilfe vorgeworfen. OB Schnellecke sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Zudem fordert Schnellecke Nahrstedt auf, alle Behauptungen zu unterlassen, die den Eindruck erweckten, er habe wissentlich auf Kosten der Stadtwerke Wahlkampf gemacht. „Für mich stellen sich die Vorgänge als groß inszenierte Seifenblase eines rach- und geltungssüchtigen Menschen und seiner Helfer dar“, sagte der Kommunalpolitiker. Er sprach von „möglicherweise manipulierten Dokumenten“, die gegen ihn und den beurlaubten Stadtwerke-Chef Markus Karp täglich vorgelegt werden. Niemals hätte er Wahlkampf auf Kosten der Stadtwerke zugelassen, betonte Schnellecke.

Schon bevor die Schlammschlacht bundesweit bekannt wurde, liefen gegen Nahrstedt Ermittlungen. Danach soll er anonyme Briefe gegen seinen Chef Karp verteilt haben. Schnellecke berichtete, Nahrstedt habe ihm vor der Veröffentlichung der Anschuldigungen angekündigt, dass es katastrophale Enthüllungen geben werde, wenn er weiter beschuldigt werde. Ein weiterer Vorwurf wegen unrechtmäßig vergebener VIP-Fußballkarten, hat mittlerweile zur Kündigung von Nahrstedt geführt.

Auch zwei Stadtwerke-Manager, die Nahrstedts Anschuldigungen öffentlich bestätigt hatten, werden von Schnellecke nun wegen Veruntreuung angezeigt.

Schnellecke verwies auf 35 Jahre im öffentlichen Dienst, in denen er sich nicht das Geringste habe zuschulden kommen lassen. Er sei sich sicher, auch Wulff habre korrekt gehandelt.  (dpa)