: letzte Fragen
Warum hat das Übel eine Wurzel, aber keine Stiele und Blätter? (9. 9.)
Wenn das Übel Stiel und Blätter (gar noch Blüten) hätte, dann wäre es ja lieblich und schön. Es hat aber nur eine dreckige Wurzel und so packen wir es bei dieser und – zack – beseitigen es.
Julia Dilger, Berlin
Das ist wie beim Giersch. Das Übel ist die Wurzel, die Blätter kann man ja schließlich essen; gegen Gicht und Rheuma soll das Zeug auch gut sein, und die Stiele sind auch nicht so dramatisch. Anjuschka Grün, Bremen
Verlorengehendes Wissen. Noch Charles Baudelaire wusste zumindest um die „Fleurs du mal“, die Blumen des Bösen. Und dass das Böse richtig übel ist, hat sich gerade noch so überliefert.
Klaus Berning, Köln
Das Übel hat sehr wohl Stiele und Blätter und trägt auch Früchte! Aber um es auszurotten, muss man es an der Wurzel anpacken!
Margot Brünner, Reichertshofen
Da es viel subtilere Blüten treibt.
Gesche Ahlers, Köln
Die Frage ist falsch gestellt. Sehr wohl hat das Übel Stiele und Blätter, mitunter sogar Stamm, Äste und Zweige. Weil ihm aber nur radikal (sic!) beizukommen ist, hat der zu weiser Schlichtheit neigende Sprachgeist auf die Darstellung von schmückendem Bei- und Blattwerk verzichtet. Damit zeigt er sich unbeeindruckt von äußerer Schönheit und Pracht, unter der sich der schlimme Kern des Bösen besonders gerne verbirgt.
Friedhelm Wessel, Aachen
Weil es sonst sofort erkennbar wäre. Und welchem Übeltäter sieht man schon seine Wurzel an?
Gesa Dohrmann
Weil es sich tief unten im Boden ohne die ständige Angst vor Giftgasen, Feinstaub und Herbiziden viel länger leben lässt. Und weil es nicht gestorben ist, so vermehrt sich das Übel noch heute in den Tiefen unserer Erde!
Caro Mempel, Bremen
Die Frage verrät die typische Ansicht des naiven Zeitungslesers, dass nur das existiert, was erwähnt wird.
Lothar Picht, Sandhausen
Du Botaniker! Hat ein Zahn Stiel und Blatt? Sebastian Böhringer, Berlin
Das Übel an Blättern und Stielen auszureißen, haben schon so viele (erfolglos) versucht, dass das Übel in seiner tausende von Jahren währenden Evolution inzwischen keine Blätter und Stiele mehr hervorbringt. Man muss es schon mit der Wurzel ausgraben. Wer in seinem Garten schon mal versucht hat, Giersch, den Vetter des Übels, zu entfernen, weiß, wovon ich spreche. Da der Giersch jedoch nicht so alt ist wie das Übel, hat er noch Stiele und Blätter, an denen man (sinnlos) zerren und reißen kann. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann auch der Giersch, wie das Übel, nur noch Wurzeln hat.
Barbara Kirsch, Lüneburg
Warum haben „männliche“ taz-Schürzen keinen Brustschutz? (9. 9.)
Männer sind Schürzenjäger! Allerdings jagen sie nicht mit ihrer Brust, sondern … Martin Schatke, Hamburg
Du Genderkoch! Warum tragen Männer keine BHs?
Sebastian Böhringer, Berlin
Weil die womöglich „von gestern“ sind? Die „männliche“ Schürze (die ohne Brustschutz) ist nur zum Auftragen der Speisen gedacht, nicht aber zum Kochen derselben. Denn beim Kochen spritzt es doch immer mal wieder, und Hemd oder Bluse sind schnell dreckig. Die taz will mit ihren Schürzen offenbar die Frauen wieder an den Herd bringen, und die Männer sollen den Tisch decken.
Ich hoffe, das ist nur so etwas wie ein „Serviervorschlag“. Mann sollte auch mit Brustschutz kochen! Das sieht okay aus, und ihm fällt auch kein Zacken aus der Krone. Oder er muss halt öfter seine bekleckerten Hemden waschen. Das hat er dann von seinem falschen Stolz.
Bernd Klausen, Nürnberg
1. Die Frau trägt die Schürze mit Brustschutz, der Mann eine ohne. Beide taz-Schürzen ergänzen sich zu einer Einheit. Hier wird gezeigt: „Wir sind ein Team!“ Die Schürzen können auch getauscht werden, je nachdem, wer an dem Tag Chefin oder Chef in der Küche ist. Gäste wissen dann, wen der beiden sie am besten ansprechen, wenn sie Fragen wegen des Essens haben.
2. Man(n) denkt sich, dass zum Kochen eine Schürze gehört, allerdings sollen die Gäste wissen, dass der Koch alles selbst zubereitet hat. Das ist eine Zwickmühle. Deshalb wird in der Küche munter blanchiert, flambiert, scharf angebraten und geschmort, alles in „halber“ Schürze. Anschließend wird stolz serviert. Das Hemd oder T-Shirt des Kochs spiegelt den Kampf in der Küche wider.
Komisch allerdings, dass die Tischrunde das Essen der Freundin letztes Mal auch gelobt hat, ohne dass sie mit Bratöl-Rahmsoßen-Schokopudding-Hemd am Tisch saß!?
Das nächste Mal ziehe ich mal ihre taz-Schürze an!
Manuel Schiefer, Bielefeld
Was muss man ablegen, um nicht splitternackt, sondern splitterfasernackt zu sein? (2. 9.)
Man muss nicht nur den letzten Splitter ausziehen, sondern auch die letzte Faser ablegen. Dann ist man reif für die (FKK-)Insel.
Margot Brünner, Reichertshofen
Eventuell Bein-, Scham- und Brusthaare? Harald Schmitt, Mering
Die Axt nach dem Splitten der Fasern.
Peter Woltersdorf, Berlin/Hamburg
Ist doch klar: Nach den Splittern noch die Fasern.
Rolf Bechmann, Bad Staffelstein
Nix. Nackt ist nackt. Ob nun pudelnackt, (mandel)splitter(glas)fasernackt oder „füdliblutt“ (schweizerdeutsch = „hinternbloß“), ist den gewöhnlichen Nackedeis auf der Straße vermutlich so egal wie den Toten, wann sie mausetot sind. Daniel Hofmann, Kassel
PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten bitte an: die taz, Letzte Fragen, Kochstr. 18, 10969 Berlin, E-Mails bitte nur an fragen@taz.de