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Archiv-Artikel

Zuckerbrot und Peitsche für EWE-Kunden

GASPREISE Der Energieversorger EWE zahlt Geld zurück und verkündet zugleich Preiserhöhungen

Geld sollen nur die bekommen, die nicht geklagt haben

Im Streit um Preiserhöhungen hat der Oldenburger Energieversorger EWE die Entscheidung der EWE-Hauptversammlung für Sonderzahlungen an Gaskunden begrüßt. Betroffen sind rund 620.000 Verbraucher. EWE-Vorstandschef Werner Brinker verkündete zugleich eine Erhöhung der Gaspreise um 0,72 Cent pro Kilowattstunde im Tarif Classic vom 1. Dezember an.

Die Rückzahlungen belaufen sich auf insgesamt rund 100 Millionen Euro. Nach dem Beschluss der Anteilseigner bei der Hauptversammlung können Haushalte durchschnittlich 100 bis 125 Euro erwarten, die mit der nächsten Jahresrechnung beglichen werden sollen. Allerdings sollen nur die Geld bekommen, die nicht gegen Preiserhöhungen geklagt oder ihren Vertrag deshalb gekündigt haben.

Einige Kunden erklärten bereits, das Angebot nicht akzeptieren zu wollen. Die Bürgerinitiative „Oldenburger gegen Gaspreiserhöhungen“, die rund 30 Kunden vertritt, will eine Rückerstattung von rund 200 Millionen Euro erreichen.

Die neuen Gaspreiserhöhungen erklärte EWE mit wirtschaftlichen Gründen, die in keinem Zusammenhang mit der Vermittlungslösung stünden. EWE müsse die gestiegenen Bezugskosten für Erdgas an Kunden weitergeben.  (dpa)