ARCHIV DER JUGENDKULTUREN FEHLEN NOCH 40.000 EURO : Der Jugend droht Gedächtnisverlust
Das mehrfach ausgezeichnete Archiv der Jugendkulturen in Kreuzberg steht vor dem Aus. Falls bis Ende des Monats nicht 40.000 Euro zusammenkommen, werde es schließen müssen, so eine Sprecherin. Weder Bund noch Land seien zu einer Hilfe bereit. Dagegen hätten mehr als 40 Professoren sowie Musiker zur Unterstützung aufgerufen und mehrere tausend Euro gespendet – darunter die Exmusiker von Ton, Steine, Scherben und HipHopper Jan Delay. Das von Klaus Farin gegründete Archiv in der Fidicinstraße erforscht seit 1998 Jugendkulturen – mit meist ehrenamtlichen Mitarbeitern. Bisher habe sich das Archiv durch einzelne Fördermittel über Wasser gehalten, sagte die Sprecherin. Zur Deckung der Kosten soll nun eine Stiftung mit 100.000 Euro Startkapital gegründet werden.
Zu den gesammelten Zeugnissen zählen Fan-Magazine, Flyer, Musik sowie wissenschaftliche Arbeiten und Medienberichte. Sie werden in der Bibliothek mit über 6.000 Bänden der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zudem berät das Archiv Kommunen, Institutionen und Vereine und bietet jährlich rund 120 Schulprojekttage und Fortbildungen an. (dpa)