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Archiv-Artikel

WAS TUN IN HAMBURG?

■ Sa, 22. 3., 18 Uhr, Umsonstladen Harburg

Umsonst gefeiert

Nachweisen, dass man bedürftig ist, muss hier niemand. Trotzdem kann jede/r im Harburg Umsonstladen mitnehmen, was er/sie möchte: Schallplatten und CDs, Haushaltsbedarf, kleine Elektrogeräte oder kleine Möbel. Vorausgesetzt, jemand hat es vorher abgegeben. Am heutigen Samstag feiert der Umsonstladen seinen fünften Geburtstag. Mit Kaffee und Kuchen, Infoständen und natürlich einem Umsonstmarkt mit Büchern, CDs und Modeschmuck. Dazu gibt es den ganzen Abend über Live-Musik unter anderem von Rina Gintarra, Sleepwalker’s Station, Vision, Die Daltons und Überwachungsmodul.  MATT

■ So, 23. 3., 11 Uhr, Abaton

Leben lassen

Ist es wirklich der „erste Film über veganes Leben“? So jedenfalls kündigt das Abaton-Kino die Hamburger (Vor-)Premiere von Marc Pierschels Dokumentarfilm „Live and Let Live“ an: Zu sehen sind die Geschichten von sieben Menschen, die sich entschlossen haben, sich ohne Tierprodukte zu ernähren, aber auch zu kleiden. Dazu ExpertInnen aus Ökologie, Philosophie, Verhaltensforschung und Ernährungswissenschaft. Wenn der Film nun zehn Tage vor Bundesstart schon mal gezeigt wird, ist Regisseur Marc Pierschel – ansonsten auch Gründer des veganen Online-Shops „Roots of Compassion“ – mit von der Partie.

■ So, 23. 3., 19 Uhr, Golem

Niemandsmusik

Theorieabende zu Situationismus oder dem revolutionären Potenzial von Alkohol? Ja, gibt’s da. Eine Bühne für freien Minderheitenjazz? Jep, auch die bietet das Golem. Theorie und Praxis zusammenbringen will nun eine neue Reihe, die eröffnet wird durch einen Abend, der sich aus beiden Richtungen dem Free Jazz annähert. Zunächst spricht der Kölner Journalist Felix Klopotek, Verfasser unter anderem des famosen Bandes „How they do it. Free Jazz, Improvisation und Niemandsmusik“ (Ventil Verlag 2002) über, na, Free Jazz, Improvisation und Niemandsmusik halt. Also über die „October revolution“, die vor 50 Jahren Bill Dixon ausrief, und das Materialistische am Improvisieren.

Dann kommt es noch viel besser, es spielt das Trio „Die dicken Finger“, verstärkt durch den einflussreichen Saxofonisten Peter Brötzmann. „Mein Basismaterial bin ich, mein Kopf, mein Körper, meine Sprache“, sagt der. „Ich sehe Musik eigentlich als eine Verlängerung meiner Sprachartikulation.“ Unerfahrene Zuhörer werden bei seinem Spiel aber weniger an Sprache denken als vielmehr, dass da einer ganz schön wütend sei. Der Mann kann ein Ereignis sein.  ALDI