: Eine taz-Idee zieht Kreise
AUS DER TAZ Auch die Presseagentur dpa will sich für ihre Kunden öffnen
Die taz setzt einen neuen Medientrend: Kurz nachdem wir mit dem Projekt „opentaz“ eine eigene Anlaufstelle für die Anregungen unserer Leser eingerichtet haben, übernimmt auch die Deutsche Presseagentur (dpa) die Idee. „Mit dem Leitbild der ‚Open dpa‘ will sich die Agentur dem Community-Gedanken folgend für ihre Kunden öffnen“, heißt es in einer Mitteilung der dpa. Das Ziel: „Redaktionen gewinnen so auch in Zeiten hohen Kostendrucks Freiräume für exklusive und anspruchsvolle Inhalte.“
Wir in der taz freuen uns natürlich, wenn eine gute Idee von uns ihre Kreise zieht. Anders als bei der dpa spielt bei uns der „Kostendruck“ aber keine Rolle: Wir wollen mit dem Projekt keine Kosten an anderer Stelle sparen. Uns geht es ausschließlich darum, tolle Anregungen von Ihnen zu bekommen. In der aktuellen Ausgabe finden Sie etwa einen Text, der auf Anregung einer Leserin entstand, die als Lesepatin an einer Schule in Berlin-Wedding arbeitet. Sie wunderte sich über die Inhalte der Schulbücher und bat uns, der Sache einmal nachzugehen (Seite 22).
Innerhalb eines Monats sind bei uns bereits 120 Anregungen eingegangen. Daraus entstand nicht nur der Text über die Schulbücher, sondern auch ein Porträt über den Inhaber einer kleinen Druckerei, ein Bericht über Lastkraftwagen mit Überlänge sowie über Unternehmer, die sich gegen die Zwangsmitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer wehren.
Jetzt hoffen wir natürlich, dass noch mehr Medien nachziehen und die Idee übernehmen. Wir haben keine Angst vor Konkurrenz. Es gibt schließlich genug Anregungen, damit es für alle Medien reicht. Wir warten also hoffnungsfroh auf die Nachahmer von „openFAZ“ und „openTagesschau“. SEBASTIAN HEISER