bezirksamtsleiter-zoff : Unglaubwürdige Koalition
Es ist kein taktisches Meisterstück, was CDU und GAL sich da im Umgang mit Hinnerk Fock geleistet haben. Wer einen Bezirksamtschef dermaßen öffentlich demontiert, muss dann auch so konsequent sein und ihn abwählen. Zurück bleib nun jede Menge zertrümmertes Porzellan und ein angeschlagener Amtsleiter.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
Der Konflikt ist damit nicht ausgestanden, nur vertagt. Nach seiner öffentlichen Abstrafung hat Fock weniger denn je die Autorität, die er braucht, um den Bezirk konsequent zu führen. Und eine dafür notwendige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den schwarz-grünen Fraktionsspitzen kann es kaum noch geben – führen sie doch den Dolch im Gewande und warten nur auf Focks nächsten Fehler.
Aber auch die schwarz-grüne Koalition hat Federn gelassen: Gerade die, die Fock Führungsschwäche vorwerfen, haben sich in den Fraktionen mit ihren Abwahl-Begehren nicht durchsetzen können. Nach den massiven Attacken gegen Fock kann schwarz-grün zudem wirkliche Loyalität von ihm nicht mehr erwarten. Und: Präsentierte sich schwarz-grün noch vor kurzem als Erfolgsmodell, das in Altona ganz viel politisch bewegt habe, heißt es nun, die Verwaltung würde jede schwarz-grüne Initiative ausbremsen. Nur eines kann stimmen. Altonas Vorzeigekoalition hat damit nun auch ein echtes Glaubwürdigkeitsproblem.