UNTERM STRICH

Kein Ende der Hamburger Kulturkrise in Sicht: Der Streit um die Kürzung des Kulturbudgets der Hansestadt, das die Schließung des Altonaer Museums sowie Einsparungen von 1,2 Millionen Euro im Hamburger Schauspielhaus vorsieht, hat sich nun auf andere deutsche Städte ausgeweitet. Im Frankfurter Schauspielhaus werden Protestflugblätter verteilt, in denen Künstler aus ganz Deutschland die Fachkompetenz des Hamburger Kultursenators Reinhard Stuth (CDU), der erst seit 6 Wochen im Amt ist, in Frage stellen. Auch zum Versand von Protestpostkarten an Stuth wurde aufgefordert. Zudem wurde nach einer Aufführung am Wochenende beim Schlussbeifall ein Transparent mit der Aufschrift „Ihr Applaus für das Schauspielhaus in Hamburg“ enthüllt. Auch in Hamburg wurde währenddessen mit einem Protest-Happening im Thalia-Theater, an dem verschiedene Hamburger Künstler teilnahmen, der Kampf gegen die geplanten Kürzungen weiter geführt. Stuth wird unter anderem von der ehemaligen Kultursenatorin Helga Schuchardt Dilettantismus vorgeworfen. Trotz Kritik hält Stuth an seinem Kurs fest.

Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres „Ruhr 2010“ wird am 14. und 15. Oktober an der Bochumer Ruhruniversität eine Konferenz zum Thema Mehrsprachigkeit stattfinden. Unter dem Titel „Tage der Sprachen im Ruhrgebiet“ beraten sich Experten aus den Feldern Sprachwissenschaft, aber auch Mitarbeiter von Kommunen und kirchlichen Einrichtungen über Erfahrungen, Probleme und Chancen von Mehrsprachigkeit. Der Konferenz vorausgegangen war ein sprachwissenschaftliches Projekt an den Unis in Bochum, Essen und Bonn, das erforschte, wie Menschen mit Migrationshintergrund ihre Sprachbiografie erleben und im Alltag damit umgehen. www.ruhr2010.de/tage-der-sprachen