: Geduldet am Nebelhorn
Eiskunstlauftrainer Ingo Steuer darf nach einer einstweiligen Verfügung sein Paar in den Wettkampf schicken
OBERSTDORF dpa ■ Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) wird den Stasi-belasteten Eiskunstlauf-Trainer Ingo Steuer bei der Nebelhorn-Trophy dulden. Da die Wettbewerbe in Oberstdorf an diesem Donnerstag beginnen, entschied sich der Verband in einer Präsidiumssitzung, keine Rechtsmittel gegen die einstweilige Verfügung einzulegen. Das Münchner Landgericht hatte am Dienstag Steuers Trainertätigkeit im Allgäu ermöglicht.
„Wir wollen das seinen Schützlingen Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy nicht zumuten“, sagte Vizepräsident Uwe Harnos am Mittwoch. „Das würde den Wettbewerb und das Paar stören. Dann leben wir jetzt damit.“ Harnos rechnet damit, dass das Chemnitzer Trio nun bei jedem anstehenden Event vor Gericht ziehen wird. „Wir werden nicht jede Verfügung akzeptieren, aber in diesem Fall ging es nicht anders“, sagte der Anwalt.
Sportlich sind die Vize-Europameister Sawtschenko/Szolkowy bei dem Wettbewerb im Allgäu favorisiert. Wie weit ausgereift ihre neuen Programme sind, wird sich zeigen. Ernst wird es erst Anfang November, wenn der erste Grand-Prix in China für die deutschen Meister ansteht. „Natürlich werden wir sie nominieren, aber Steuer eben nicht“, sagte Harnos.
Wegen einer Virusinfektion musste der ehemalige Dritte der Weltmeisterschaft, Stefan Lindemann, seinen Saisonstart absagen. Ins Allgäu wird der Wahl-Berliner lediglich fahren, um sich bei einem Spezialisten untersuchen zu lassen. Sollte sein Gesundheitszustand sich nicht kurzfristig bessern, sind seine beiden Grand-Prix-Einsätze Ende Oktober gefährdet. DPA