LESERINNENBRIEFE
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GEW kam nur zum kurzen Tee

■ betr.: „Kronzeuge aus Amerika“, taz Nord vom 16. / 17. 10. 2010

Ein sehr informativer Artikel! Allerdings muss eine kleine Korrektur angebracht werden. Folgendes entspricht nicht den Tatsachen: „Inzwischen liegen die Nerven auf beiden Seiten blank, darum hat Herzberg Jürgen Schulz bestellt, den feinsinnigen Kunstprofessor aus Rhode Island.“ Jürgen Schulz, ein Nachfahre der jüdischen Voreigentümer der GEW-Villa in der Rothenbaumchaussee 19, wurde nicht von Herrn Herzberg bestellt, sondern er wurde bereits vor einigen Jahren eingeladen – von Stefan Romey und mir. Dass er jetzt nach Hamburg kam, in der Zeit der Auseinandersetzung innerhalb der jüdischen Community über die Frage, wer das Haus von der GEW kaufen könne, ist Zufall. An sich sollten Hamburgs GEW-Vorsitzende den Gast empfangen, aber sie ließen sich nur zu einem kurzen Teetrinken überreden. Daher baten wir Ruben Herzberg, dass Romey und ich Räume der Tamud Tora-Schule für das Pressegespräch benutzen könnten. Dass die Medienvertreter auch nach dem innerjüdischen Streit fragten, kann man ihnen ebenso wenig verargen wie, dass der Streit einen so breiten Raum in der Berichterstattung einnahm.  BERNHARD NETTE, Hamburg, ist Autor des GEW-kritischen Bandes „Die Lehrergewerkschaft und ihr Arisierungserbe“