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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Am Freitag wird in Köln die neue Museumsinsel eröffnet. 15 Jahre hat der Bau des neuen Kulturkomplexes am Kölner Neumarkt gedauert. Der Komplex der Architekten Heiner Sendelbach und Uli Schneider, der sich zwischen Schnellstraßen, U-Bahn-Baustellen und Bürohäusern befindet, ist ein festungsartiger Ziegelbau, der von einem Lichthof mit großzügigem Foyer durchschnitten wird. Im Innern präsentieren sich zwei Museen, nämlich das Mittelalter-Museum „Schnütgen“, das über Exponate wie einen 1.000 Jahre alten Jesus am Kreuz, Glasmalereien aus rheinischen Kirchen oder winzige aus Obstkernen geschnitzte Heiligenfiguren verfügt, sowie das Museum „Rautenstrauch-Joest“ für die Kulturen der Welt, das bis vor kurzem das Völkerkundemuseum war. Hier steht vor allem als Leitgedanke die Frage nach dem Umgang der Menschen mit den großen Fragen des Lebens, wie beispielsweise dem Tod, in anderen Teilen der Welt im Mittelpunkt.

Zeitweise erlangte die Fläche, auf der der Bau jetzt steht, traurige Berühmtheit als das Kölner Loch – eine Brachfläche mitten im Zentrum. Die Stadt hatte dort eine Kunsthalle abgerissen und dann festgestellt, dass ihr zum Neubauen das Geld fehlte. Letztendlich hat es mit der neuen Museumsinsel dann doch geklappt.

Beim diesjährigen Europäischen Jugend Musical Festival hat ein Musiktheaterstück aus Cottbus gewonnen. Das Musical „Anna und das Lächeln der Planeten“, das sich gegen sieben Konkurrenten durchsetzte, erhielt den Hauptpreis für die beste Gesamtleistung, teilte das Brandenburger Kulturministerium am Montag mit. Das Europäische Jugend Musical Festival findet alle zwei Jahre in Herxheim in Rheinland-Pfalz statt.

In Berlin streiken die Opernorchester. Am Sonntagabend hatte das Orchester der Deutschen Oper bei einer Aufführung von „Tiefland“ nur bis zur Pause gespielt. Im Kampf gegen die Streiks schließt die Deutsche Oper nun den Einsatz ausländischer Musiker wie aus Polen oder Rumänien nicht mehr aus. Die Musiker der Komischen und der Deutschen Oper hatten in den vergangenen drei Wochen immer wieder ihre Arbeit nieder gelegt. Sie fordern ähnliche Arbeitsbedingungen wie im restlichen Bundesgebiet. Das Land Berlin und die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) streiten, ob in Zukunft Musiker unentgeltlich in den jeweils anderen Orchestern der Berliner Opernstiftung als Aushilfe spielen sollen. Der bundesweite Tarifvertrag für Orchester sieht das vor. Der DOV verlangt, dass dann auch der bundesweite Tarif bezahlt wird.