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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Ist Blinken uncool oder warum blinken so viele Autofahrer nicht, bevor sie abbiegen? (23 .9.)

Geiz ist halt einfach geil!

Christian Schledorn, Mülheim

Weil viele Automarken offenbar die Blinker nur als kostenpflichtiges Zubehör anbieten; da müssen erst mal Spoiler und getönte Scheiben an die Karre – ist doch viel cooler!

F. Lothar Winkelhoch, Gummersbach

Autofahrer sind die natürlichen Feinde von Fahrradfahrern. Normalerweise sind sie domestiziert. In unseren Breiten hat man sie so weit unter Kontrolle, dass sie ihre Beute nicht mehr öffentlich jagen. Aber ab und zu kommt der Jagdtrieb durch. Dann biegen sie ab, ohne zu blinken – in der Hoffnung, einen Fahrradfahrer zu treffen und ihn schlagen zu können.

Pascale, Frankfurt

Bei den neuen Autos treten immer mehr elektronische Fehler auf, weil sie immer kompliziertere elektronische Schaltungen haben, die nicht richtig ausgetestet werden. So kommt es, dass sehr viele Autos gar nicht mehr blinken können. Simon Reinwardt

Zum Blinken ist schon ein gewisses Aufblinken von Intelligenz nötig. Daran mangelt es aber öfters.

Carolien Bakker

Blinken? Wieso blinken?? Ich weiß doch, wohin ich will!

Christoph Schmees, Bremen

1. Wieso sollen Autofahrer blinken? Sie wissen doch, wo sie hinwollen.

2. Sprit ist nicht nur teuer, sondern ein wertvoller, nicht nachwachsender Rohstoff, mit dem sparsam umgegangen werden sollte. Blinken verbraucht (über die Stromerzeugung) Sprit. Also sollte Blinken unbedingt vermieden werden.

3. Blinken nutzt die Glühbirnen ab. Für einen schonenden Umgang mit diesen sollte daher auf jegliches Blinken unbedingt verzichtet werden.

Barbara Kirsch, Lüneburg

Bei der heute verbreiteten Unsitte, selbst bei strahlendem Sonnenschein mit Licht zu fahren, spielt es ohnehin kaum noch eine Rolle, ob geblinkt wird – denn bei vielen Autos sind die Blinker heute so in die Scheinwerfer integriert, dass das Abblendlicht bei Tage den Blinker fast überlagert.

Jan Scotland, Bremen

Bestimmt alles Ökos, die Energie sparen wollen …

Gesa D., Berlin

Ja, blinken ist äußerst uncool, stellt es mir jedes Mal die ganze Endlichkeit des Autofahrens vor Augen. „geht – geht nicht …“ Als Fahrradfahrer bin ich beim abbiegen gebrandmarkt. Arm dran – arm ab!

Martin Luckscheiter, Freiburg

Autos dürfen sowieso nicht rechts überholen, und Fahrradfahrer und andere sollen nicht rechts überholen, um die armen Autofahrer nicht zu ärgern. Wozu also noch rechts blinken?

Für Linksabbieger gibt es oft genug eigene Abbiegespuren oder sie lassen ihre Absicht, abzubiegen, durch Langsamfahren und Anhalten erkennen. Wozu also noch links blinken?

Auf eine andere Spur wechselt man mit etwas Umsicht im richtigen Moment, wenn gerade niemand vorbeizieht. Und wenn mal keine Lücke kommt, in die man ausscheren kann, wird das Blinken zum Betteln, auch nicht sehr angenehm.

Damit kann Blinken mitsamt seinem nervigen Licht und tickenden Geräusch wegrationalisiert werden. Wer unnötig den Blinker setzt, outet sich als blutiger Anfänger, Angsthase oder als übereifrig im Gehorsam auf pingelige Gesetze.

Übrigens: Wenn Fahrradfahrer doch versuchen, rechts zu überholen, fährt man ein bisschen enger an den rechten Straßenrand, so kann man zum Beispiel als Taxifahrer prima seine täglichen Aggressionen ausleben.

Klaus Thorn, Hildesheim

Was ist an einem „armen Teufel“ teuflisch? (23. 9.)

Damit man überhaupt mit einem Teufel Mitleid hat, muss er schon ziemlich arm dran sein! Carolien Bakker

Der Sozialneid.F. Lothar Winkelhoch, Gummersbach

Arme Teufel sind extrem selten, so dass sie schnell als teuflisch angesehen werden. Reiche Teufel dagegen gelten wegen ihrer massenhaften Verbreitung als Normalfall. Horst Kramm, Sulingen

Dass er arm ist. Man befürchtet, man könnte sich an seinem Pech anstecken … Irene, Frankfurt

Ein armer Mensch wird durch metaphorische Erniedrigung ersten Grades zum armen Schwein (fristet sein Dasein im Morast des Lebens, unter schweinischen Bedingungen), durch metaphorische Erniedrigung zweiten Grades zum armen Teufel (fristet sein Dasein in der Hölle des Lebens, unter teuflischen Bedingungen).

Lothar Picht, Sandhausen

Warum ist Mode für dicke Frauen oft asymmetrisch und hat große Taschen und große Knöpfe? (16. 9.)

Normales Marktgeschehen: Was nachgefragt wird, wird angeboten.

Marco Renteamo-Schöling, Bremen

Warum sind Geschirrtücher meistens kariert? (26. 8.)

Man sagt, der Erfinder ebenjener Handtücher sei von Beruf Archäologe gewesen. Da er auch in seiner Freizeit nicht auf seine Arbeit verzichten mochte, malte er ein Koordinatensystem auf seine Geschirrtücher. Jedem Fleck seine Koordinate.

André Neuhäuser, Leverkusen

Warum schmeckt Erdbeereis nie richtig nach Erdbeere? (5. 8.)

Weil am Eiskugelportionierer immer noch Reste von Stracciatella, Schokolade, Vanille etc. kleben und weil die Früchte nicht mehr aus Omas Garten kommen, sondern aus dem „Erdbeerland“. Gerd Neurath, Saarbrücken

Warum heißen Krankenpfleger nicht Krankenbrüder? (16. 9.)

Seit dem neuen „Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege“ vom 16. Juli 2003 (KrPflG 2004) ist die geschützte Berufsbezeichnung laut § 1: „Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Gesundheits- und Krankenpfleger“ beziehungsweise Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger“.

Ferdinand Kübler, Nürtingen

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