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Archiv-Artikel

Babyklappe kontrovers

TAZ SALON Streitgespräch über anonyme Geburten

Umstritten sind sie seit ihrer Einführung vor zehn Jahren: Babyklappen, die Kindstötungen verhindern sollen – den darin abgelegten Kindern aber auch das Wissen um ihre Herkunft verwehren.

Haben die Klappen tatsächlich Leben gerettet? Sind es tatsächlich immer die Mütter, die sich entscheiden, ihr Neugeborenes abzugeben? Was bedeutet es für ein Kind, ohne Herkunftsidentität aufzuwachsen? Wäre es wichtiger, ungewollt Schwangere zu unterstützen – oder gibt es genügend Hilfsangebote, die von bestimmten Frauen aber nicht angenommen werden? Welche Möglichkeiten haben abgegebene Kinder und abgebende Mütter, wieder zueinander zu finden – und welche Chancen und Gefahren liegen in solchen Begegnungen?

Über diese Fragen diskutieren Christel Suppa vom Diakonischen Netzwerk Mirjam in Hannover und Jürgen Moysich von Sternipark e.V. in Hamburg – zwei Einrichtungen, die seit Jahren Babyklappen anbieten und vielfältige Erfahrungen damit gesammelt haben.

Ebenfalls dabei ist die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Die Linke), die als junges Mädchen ihre Tochter zur Adoption freigab und sich Jahre später mit Hilfe der Medien auf die schwierige Suche nach ihrem leiblichen Kind machte.

Marco Carini schließlich, taz-Redakteur und selbst Adoptivkind, begab sich ebenfalls auf die Suche: nach seiner leiblichen Mutter. In seinem Buch „Muttersuche“ (Rotbuch Verlag, 14,95 Euro) erzählen zehn Adoptivkinder und zwei abgebende Mütter ihre Geschichte.  (taz)

taz salon: 19.30 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73