: Wir bleiben Bier
ARBEITSPLÄTZE Die geplanten Kündigungen von Beck’s-Mitarbeitern in Bremen sind vom Tisch, auch wenn 151 Stellen bis Ende 2017 abgebaut werden sollen
Dieter Nickel, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Im Konflikt um Personalabbau bei der Beck’s-Brauerei Bremen haben das Unternehmen, Gewerkschaft und Betriebsrat eine grundsätzliche und einstimmige Einigung erzielt.
Die vom Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev angestrebte Reduzierung der Belegschaft um 151 Stellen soll jetzt ohne betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2017 erreicht werden. Die Stellen sollen durch freiwillige Austritte, Vorruhestandsregelungen und „natürliche Fluktuation“ abgebaut werden.
„Das ist eine sozialverträgliche Lösung, mit der wir sehr zufrieden sind“, sagte Dieter Nickel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Er hält es für realistisch, die 151 Stellen ohne Kündigungen zu reduzieren: „Und wenn es ein paar weniger sind, haben wir ja auch noch Teilzeitinstrumente.“
Für die Jahre 2015 bis 2017 soll es Entgelterhöhungen von 1,1 Prozent pro Jahr geben. Die für 2014 vorgesehenen Erhöhung um 2,7 Prozent erfolgt bis 2017durch Stundengutschriften von 52 Stunden pro Jahr. Erst 2018 erhöhen die vereinbarten 2,7 Prozent das Tarifentgelt, „und hinzu wird das kommen, was wir dann aushandeln“, sagt Nickel. Die grundsätzliche Einigung muss von den Beteiligten noch endgültig beschlossen werden. Den geplanten Stellenabbau hatte AB-Inbev mit zu hohen Personalkosten begründet. Laut Dieter Nickel habe die Gewerkschaft dem Unternehmen jedoch vergleichsweise moderate Tarifabschlüsse zu Gunsten der Arbeitsplätze angeboten. Das habe Inbev jedoch abgelehnt.
Die Beck’s-Belegschaft hat mit mehreren Kundgebungen gegen den geplanten Stellenabbau protestiert. Die NGG hat rund 20.000 Unterschriften gesammelt und am vergangenen Wochenende ein Solidaritäts-Festival unter dem Motto „Bier braucht Heimat“ veranstaltet. Unter anderem spielten die MusikerInnen dort eigens für die Beck’s-MitarbeiterInnen komponierte Songs mit Titeln wie „Wir sind Bier“. SCHN