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Archiv-Artikel

Weniger Bahnlärm

Stadt beteiligt sich an Schallschutzmaßnahmen für die Güterumgehungsbahn. Donnerstag öffentliche Anhörung

Mit zwei Millionen Euro will sich der Hamburger Senat an den Lärmschutzmaßnahmen an der Güterumgehungsbahn beteiligen. Das hat Axel Gedaschko (CDU), Staatsrat in der Stadtentwicklungsbehörde, am Wochenende in Aussicht gestellt. CDU-Verkehrspolitiker Klaus-Peter Hesse freute sich gestern umgehend. Das sei „eine positive Nachricht“ für etwa 60.000 Menschen zwischen Eidelstedt und Barmbek, die unter dem zunehmenden Verkehr und Lärm auf der Bahnstrecke leiden.

Ab 2008 sollen auf der ertüchtigten Güterumgehungsbahn Nord täglich bis zu 80 Güterzüge verkehren. Die Deutsche Bahn sieht sich allerdings nicht in der Lage, im kommenden Jahr an mehr als acht Streckenabschnitten Lärmschutzwände zu errichten. Diese sollen rund 1,50 Meter hoch sein und lediglich die Einhaltung der gesetzlichen Höchstwerte von 60 Dezibel in der Nacht und 70 Dezibel tagsüber gewährleisten.

Nach jahrelangen Debatten hatte die Bahn bereits im April zugesagt, 14 Streckenabschnitte durch Schallschutzwände zu schützten. Die Mittel dafür sollen aus dem Lärmsanierungsprogramm des Bundes kommen. Sechs dieser Maßnahmen sollten aber frühestens ab 2009 in Angriff genommen werden.

Bei den Beratungen an einem runden Tisch zwischen Anwohnern, Bahn, Bezirk und Senat war deshalb beschlossen worden, dass die Grundstücksanlieger durch eine Eigenbeteiligung für zusätzlichen Schallschutz sorgen könnten. Bis zu zwei Millionen Euro könnten auf diese Weise aufgebracht werden. Diese Summe will die Stadt nun verdoppeln, wie Gedaschko andeutete.

„Es ist gut, dass sich der Senat endlich bewegt“, kommentiert Ulrike Sparr von der GAL Nord. „Hätte er das schon vor ein bis zwei Jahren getan, wäre der Druck auf die Bahn gestiegen, und wir könnten im Jahr 2007 wahrscheinlich mehr Wände bauen“, lautet die einschränkende Kritik der Vorsitzenden des runden Tischs.

Der Bürgerschaftsabgeordnete Jan Quast (SPD) begrüßt „den Sinneswandel“. In der vorigen Woche habe die CDU einen entsprechenden SPD-Antrag im Umweltausschuss der Bürgerschaft aber noch abgelehnt. Quast fordert nun vom Senat den Nachweis, „dass es einen lückenlosen Lärmschutz an der Strecke geben wird“.

Die erste Gelegenheit dafür bietet sich bereits auf der öffentlichen Anhörung des Umweltausschusses am Donnerstagabend mit Betroffenen und Experten. SVEN-MICHAEL VEIT

Termin: 5. Oktober, 19 Uhr, Semperhalle, Alte Post, Stephansplatz