ASTRONOMIE
: Mond entstand nach Kollision mit der Erde

PARIS | Der Mond hat sich nach neuen Berechnungen von Astrophysikern vor rund 4,47 Milliarden Jahren gebildet – in einer Kollision, bei der auch die heutige Struktur der Erde ausgebildet wurde. Das geht aus einer in Nature veröffentlichten Studie hervor. Demnach prallte ein Mars-großer Himmelskörper auf die entstehende Erde – rund 95 Millionen Jahre nach der Geburt unseres Sonnensystems. Aus dem bei der Kollision ausgeworfenen Material entstand dann der Mond. Der Zusammenstoß in der Frühzeit des Sonnensystems trug den Forschern zufolge auch zur Entstehung des metallenen Kerns der Erde und ihrer aus Felsen bestehenden Hülle bei. Zum genauen Zeitpunkt der Kollision, die letztlich zur Bildung des Mondes führte, hatte es bislang nur Schätzungen gegeben – sie reichten von 30 Millionen Jahre bis 200 Millionen Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems. Grundlage für die Datierung ist eine Computersimulation, die von Forschern aus Frankreich, Deutschland und den USA entwickelt wurde. Sie waren der Frage nachgegangen, wie sich im frühen Sonnensystem Staub und Gesteinsbrocken zu kleinen Vorgängern von Planeten entwickelten. Demnach war die Erde etwa 95 Millionen Jahre nach der Geburt des Sonnensystems ausgeformt. Die Forscher räumen allerdings eine mögliche Abweichung von plus oder minus 32 Millionen Jahren ein. (afp)