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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die Schriftstellerin Christa Wolf ist am Sonntag für ihr Lebenswerk mit dem Thomas-Mann-Preis 2010 ausgezeichnet worden. Der Musikwissenschaftler und Dirigent Peter Gülke hatte zu diesem Anlass die Laudatio gehalten und betont, dass Christa Wolf eine Dichterin sei, deren Wort hüben und drüben viel bedeutet habe und noch bedeute. Der Thomas-Mann-Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und ist in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen worden. Er ist im vergangenen Jahr nach einer Zusammenlegung des Thomas-Mann-Preises der Hansestadt Lübeck und des großen Literaturpreises der Bayerischen Akademie der Schönen Künste entstanden. Zuvor hatte die Akademie zum Ärger der Hansestadt ihren Literaturpreis 2008 in Thomas-Mann-Preis umbenannt. Eine Einigung konnte schließlich doch noch gefunden werden, indem ein gemeinsamer Preis im jährlichen Wechsel, mal in Lübeck und mal in München, vergeben wird. Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass die DDR-Autorin Christa Wolf Kämpfe, Hoffnungen und Irrtümer ihrer Zeit kritisch und selbstkritisch hinterfragt habe. In ihrem jüngsten Buch „Stadt der Engel“ legt die 81-jährige Autorin eine Lebensbeichte ab, in der sie auch auf ihre Stasi-Mitarbeit als IM „Margarethe“ in den Jahren von 1959 bis 1962 eingeht. Allerdings sind auch sie und ihre Familie seit Ende der 1960er Jahre von der Stasi systematisch ausspioniert worden.

Am 2. November werden in Köln 50 Kinos mit dem Kinoprogrammpreis NRW der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Nach Angaben der Filmstiftung ist die Auszeichnung mit insgesamt 384.000 Euro dotiert. Verliehen werden die Preise von bekannten TV- und Kinoschauspielern wie Hannelore Elsner, Nicolette Krebitz und Moritz Bleibtreu. Bis zur Preisverleihung werden die Namen der prämierten Lichtspielhäuser aber nicht bekannt gegeben. Ziel des Kinoprogrammpreises, der seit 1991 existiert, ist es, Kinobetreiber zu ehren, die dem deutschen und europäischen Film sowie Kinder- und Jugendfilmen in ihren Kinos einen besonderen Platz einräumen. Zu dem Anlass wird Regisseur Wim Wenders für seine Verdienste um den deutschen Film außerdem mit dem Herbert-Strate-Preis ausgezeichnet.

Die Stadt Merzig und der Saarländische Rundfunk schreiben für das Jahr 2011 zum 5. Mal den Gustav-Regler-Literaturpreis aus. Der Preis besteht aus dem Hauptpreis der Stadt Merzig, dotiert mit 5.000 Euro, und dem Förderpreis des Saarländischen Rundfunks, dotiert mit 2.500 Euro. Ende der Ausschreibungsfrist ist der 31. Dezember 2010.