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Archiv-Artikel

Brandenburg tanzt auf europäischem Parkett

Das Land eröffnet nächste Woche seine neue Vertretung in Brüssel. Ursprünglich war geplant, dass Brandenburg und Berlin gemeinsam ein Gebäude erwerben. Dieses Angebot hatte der Regierende Bürgermeister aber abgelehnt

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) wird am 17. Oktober die neue Vertretung des Bundeslandes bei der Europäischen Union (EU) in Brüssel eröffnen. Aus diesem Anlass tagt das Kabinett an dem Tag in der belgischen Hauptstadt. Vor der Eröffnung trifft Platzeck mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso zusammen. Außerdem sind Gespräche der Landesregierung mit Vertretern von Kommission und Parlament der EU geplant.

Am Abend wird die Vertretung in der Avenue Livingstone/Rue Joseph II. mit einem Empfang feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Zu den Gästen zählt auch der Vizepräsident der EU-Kommission, Günter Verheugen. Neben einem umfangreichen Kulturprogramm stellen sich das Osteuropäische Filmfestival Cottbus und die Tourismus Marketing Brandenburg GmbH vor. Am folgenden Tag lädt die neue Vertretung zum Tag der offenen Tür.

Ursprünglich wollten Brandenburg und Berlin gemeinsam ein Gebäude erwerben. Überraschend lehnte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) jedoch im Mai 2005 das Angebot zur Mitnutzung ab. Die Landesvertretung Brandenburg arbeitet seit 1992 in Brüssel. Bislang war sie in angemieteten und nicht zentral gelegenen Räumen untergebracht.

Die neue Vertretung befindet sich im Zentrum des Europaviertels, in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes der Europäischen Kommission, des Ratsgebäudes und in fußläufiger Entfernung zum Europäischen Parlament. „Durch den Umzug in die Mitte des Europaviertels und mithin auch in die Nähe vieler anderer Regionalbüros lässt sich auf allen Ebenen schneller und effizienter zusammenarbeiten“, sagte Regierungssprecher Thomas Braune. Der Umzug sei auch die Antwort „auf die gewachsene Bedeutung der informellen Kommunikation in Brüssel“.

Die Liegenschaft wurde für insgesamt 3,5 Millionen Euro schlüsselfertig gekauft. Derzeit gibt es dort elf Mitarbeiter. Hinzu kommen Praktikanten und Hospitanten der Ministerien. Sie sollen unter anderem die Landesregierung über die Ergebnisse von Gipfeltreffen, Ratstagungen, Parlaments- und Kommissionssitzungen informieren.

Die Landesvertretung ist darüber hinaus Ansprechpartner für die brandenburgischen Landkreise, Kommunen, Hochschulen, Unternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen bei der Vermittlung von Kontakten zu europäischen Entscheidungsträgern. DPA