: Vergleichen lohnt sich
2007 kommen Studiengebühren. Dann heißt es für Studierende: Sparen. Tipps der Verbraucherzentrale
An diesen Tagen beginnt an vielen Universitäten das Wintersemester. Schon jetzt sollten sich die Studierenden darauf vorbereiten, dass im kommenden Jahr Studiengebühren abkassiert werden. Das haben mehrere Bundesländer angekündigt. Studierende müssen dann genauer rechnen: Wie kann ich das Studium trotzdem finanzieren? Wo kann ich sparen? Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beantwortet diese Fragen mit einer neuen Kladde für StudienanfängerInnen. Die taz hat wichtige Tipps zusammengefasst.
Der Kassensturz
Studierende sollten sich eine Liste mit allen Kosten machen, die monatlich anfallen. Nur so können sie abschätzen, wie viel Geld sie tatsächlich brauchen. Was kostet die Studentenbude? Wie viel Geld geht für Lebensmittel, Klamotten und Lehrbücher drauf? Das Deutsche Studentenwerk hat ermittelt, dass der Normalstudi etwa 700 Euro im Monat für den Lebensunterhalt ausgibt.
Ausreichend versichern
StudentInnen brauchen eine Krankenversicherung. Bis zum 25. Lebensjahr können sich die Studis über die gesetzliche Krankenversicherung eines Elternteils versichern. Die Älteren müssen sich selbst versichern. Ein Muss ist nach Einschätzung der Verbraucherschützer die private Haftpflichtversicherung. Wer vor dem Studium eine Ausbildung gemacht hat, muss sich selbst um eine Haftpflichtversicherung kümmern – wenn nicht, ist er automatisch bei den Eltern mitversichert. Andere Policen, gegen Unfall oder Berufsunfähigkeit etwa, belasten unnötig das Budget.
Studiengebühren ausloten
Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland wollen ab 2007 Studiengebühren einführen. Je nach Bundesland müssen die StudentInnen dann zwischen 300 Euro und 1.500 Euro pro Semester bezahlen. Wer seinen Studienplatz nicht über die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) bekommt, kann sich die Uni aussuchen – und entsprechend Gebühren sparen.
Sich fördern lassen
Für alle Studentinnen gilt: Vor Studienbeginn checken, ob man einen Anspruch auf Fördergelder hat. Einer der ersten Wege sollte ins Bafög-Amt führen. Ob gefördert wird, hängt vom Einkommen der Eltern und dem Vermögen des Studenten ab. Außerdem können sich Studis um Fördergelder bei Stiftungen bewerben. Infos zu den Bewerbungsanforderungen unter: www.stiftungsindex.de
Vergleichen lohnt sich
Studentinnen, bei denen Bafög, Taschengeld der Eltern und Nebenjob nicht genug Geld bringen, können sich bei Banken und Sparkassen etwas leihen. Wichtig: Kreditangebote genau vergleichen. Wer gut vorbereitet in das Kreditgespräch geht, kann besser um die Konditionen feilschen. Und Vorsicht bei teuren Extras. StudentInnen sollten sich keine zusätzliche Kreditversicherung aufschwatzen lassen. Sinnvoll ist es, ein Kreditangebot mit festem Zinssatz zu wählen. Mit variabler Verzinsung lässt sich nicht so gut kalkulieren.
Vergünstigungen nutzen
Studis sollten Ermäßigungen nutzen. Für Bafög-Empfänger beispielsweise, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, entfällt die monatliche GEZ-Gebühr. Eine Kopie des Bafög-Bescheids reicht als Nachweis aus. Einige Telefonanbieter bieten günstigere Studentenkonditionen. Bafög-Empfänger können bei der Deutschen Telekom einen so genannten Sozialtarif beantragen. Der bringt immerhin eine Gutschrift von 6,94 Euro im Monat auf die anfallenden Gesprächskosten. Die meisten Banken führen Girokonten für Studenten kostenlos. Bei einigen gibt es sogar EC- und Kreditkarte gratis dazu. Und natürlich lohnt es sich immer, den Studentenausweis griffbereit zu haben. Ins Kino, Schwimmbad oder Theater kommt man damit oft viel günstiger.
CHRISTIAN PANSTER
Verbraucherzentrale: „Clever studieren – mit der richtigen Finanzierung“. Düsseldorf 2006, 9,90 Euro