ENDLICH: NEUE WELT WIRD ÖSTERREICHISCH

Seit Österreich im Ersten Weltkrieg nicht nur seine Doppelmonarchie, sondern mit den Adriahäfen auch jeden Zugang zum offenen Meer verlor, ist das „kleine kotelettförmige Land“ (Bernd Eilert) nicht mehr als Seemacht auffällig geworden. Aber auch vorher lief es nicht besonders gut für Österreichs Kapitäne: Als Höhepunkt nautischen Schaffens muss die Nordpolexpedition von 1872 angesehen werden, in deren Verlauf eine gottverlassene Inselgruppe „Franz-Josef-Land“ getauft wurde. Anschließend blieb das Schiff im Packeis stecken und man musste zu Fuß nach Hause gehen. Wie dpa gestern berichtete, hat die maritime Pechsträhne des bergumstandenen Landes aber nun ein Ende gefunden: Der Wiener Skipper Harald Sedlacek erreichte nach 87 Tagen mit seiner 4,88 Meter langen Nussschale die Küste von Florida – als erster Einhandsegler im Nonstop-Törn in einem Boot der 16-Fuß-Klasse. Kaum angekommen, pflanzte Sedlacek die rot-weiße Standarte in den Sand von Palm Beach und nahm die Neue Welt vor jubelnden Eingeborenen im Namen seiner Herrscherin als „Kaiserin-Elisabeth-Land“ in Besitz.