Konzert : Richard Ashcroft
Folgt man dem US-amerikanischen Psychiater Peter Kramer, dann wurde der vor allem als Antidepressivum bekannte Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer „Prozac“ zu Recht seit seiner Einführung in den 80ern über 54-millionen Mal verschrieben. Schließlich fühle man sich nach seiner Einnahme „better than well“. Richard Ashcroft allerdings schluckt die kleinen Pillen wegen einer bipolaren Störung und kommt schon zu Zeiten seiner großartigen Brit-Pop-Band „The Verve“ zu dem Schluss: „The drugs don‘t work, they just make you worse.“ Und so handelt auch sein drittes Solo-Album „Keys to The World“, das er am Mittwoch im Docks vorstellt, eben doch wieder von prekären Glücksgefühlen, Depressionen, vom Tod, der Liebe und den Überlebenschancen der Menschheit. Mal wütend, mal tiefsinnig und immer ein wenig pessimistisch.