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Archiv-Artikel

Häftling will Haft für immer

POTSDAM dpa ■ Der in Brandenburg am längsten hinter Gittern sitzende Häftling will aus freiem Willen für immer im Gefängnis bleiben. Der wegen der Entführung und Ermordung eines Säuglings verurteilte Mann lebe bereits seit 34 Jahre in einer Zelle, sagte ein Sprecher der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel. Eine seit Jahren mögliche vorzeitige Entlassung habe der 59-Jährige zuletzt immer wieder abgelehnt. „Wenn einer zu lebenslang verurteilt wurde und er nicht raus will, können wir da nichts machen“, sagte der Sprecher. Die genauen Gründe für die Einstellung des Mannes seien unbekannt. In den brandenburgischen Gefängnissen verbüßen nach Angaben des Justizministeriums derzeit 75 Häftlinge eine lebenslange Freiheitsstrafe, 53 von ihnen allein in der JVA in Brandenburg/Havel. „Die zu lebenslangen Strafen verurteilten Männern sind in der Regel sehr pflegeleicht“, heißt es aus der JVA Brandenburg. Weit mehr Probleme gebe es mit denjenigen Insassen, die wegen Banküberfällen oder Drogendelikten verurteilt seien. Sie seien meistens kurz nach ihrer Entlassung wieder da.