: Mehr Facebook-Werbung, viel mehr iPhones
IT Das soziale Netzwerk und der Hightech-Konzern Apple legen überraschend gute Quartalszahlen vor
NEW YORK afp | Bei Facebook gehen die Werbeeinnahmen durch die Decke, Apple verkauft mehr iPhones als gedacht: Die beiden Technologiekonzerne haben mit ihren Quartalszahlen am Mittwoch positiv überrascht, die Aktienkurse stiegen.
Facebook meldete am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA enorme Steigerungsraten bei den Werbeeinnahmen. Von Januar bis März verdiente das soziale Netzwerk damit 2,27 Milliarden Dollar (1,64 Milliarden Euro), 82 Prozent mehr als im ersten Quartal 2013. Der Grund: Facebook schaffte es, vom Boom der Smartphones stärker zu profitieren. 59 Prozent der Werbeeinnahmen stammten aus dem Anzeigengeschäft im mobilen Internet – vor einem Jahr hatte der Anteil noch bei weniger als einem Drittel gelegen. Inzwischen nutzen mehr als 1 Milliarde Mitglieder Facebook über mobile Geräte, Tendenz steigend – „zu unserer großen Überraschung und Freude“, sagte Unternehmensgründer Mark Zuckerberg. Die Zahl der Nutzer, die sich täglich einloggen, wuchs um 21 Prozent auf 802 Millionen.
Der Gewinn des Netzwerks verdreifachte sich im Vergleich zum ersten Quartal 2013 beinahe auf 642 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg um 72 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, viel mehr als Analysten gedacht hatten. Der laut Zuckerberg „großartige Start für 2014“ werde sich nicht so fortsetzen, die Werbeeinnahmen würden im weiteren Jahresverlauf nicht mehr so stark wachsen.
Geschäftsführerin Sheryl Sandberg kündigte an, künftig verstärkt auf Videowerbung zu setzen. Zudem will Facebook Reklame besser auf den einzelnen Nutzer zuschneiden. Sandberg schloss nicht aus, dazu zusätzliche Daten der Mitglieder, etwa zu deren Standort, zu nutzen. Im nachbörslichen Handel in New York legte die Aktie um 3,55 Prozent zu.
Auch Apple legte am Mittwoch für Analysten überraschend gute Zahlen vor. Von Januar bis März hat der Technologiekonzern nach eigenen Angaben 43,71 Millionen iPhones verkauft, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 4,7 Prozent auf 45,6 Milliarden Dollar, der Gewinn um 7,1 Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Für das gute Ergebnis beim Smartphone-Verkauf sorgte vor allem China. Dort setzte Apple eine Rekordzahl von iPhones ab. Die Geräte werden dort nun auch über den größten Mobilfunkanbieter China Mobile vertrieben.
Warten müssen die Anleger aber weiterhin auf das nächste neue Apple-Produkt. Konzernchef Tim Cook erklärte, es befänden sich „tolle Produkte“ in der Entwicklung, auf die er sehr stolz sei. Er ging aber nicht ins Detail. Beobachter erwarten, dass bald ein neues iPhone oder eine intelligente Uhr präsentiert werden.
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