GEPLANTE REISE ZUM KREML : Politiker schimpfen über Schalke 04
BERLIN | Mit scharfer Kritik haben CDU, SPD und Grüne auf den trotz der Ukrainekrise geplanten Besuch des Fußballclubs Schalke 04 bei Russlands Präsident Wladimir Putin reagiert. Schalke-Chef Clemens Tönnies hatte im Handelsblatt angedeutet, dass der Verein die Einladung nach Moskau annehmen werde: „Die Mannschaft würde gerne einmal den Kreml sehen und interessiert sich für Moskau.“
CDU-Generalsekretär Peter Tauber kritisierte: „In der momentanen Lage eine Einladung in den Kreml anzunehmen und sich so instrumentalisieren zu lassen, zeugt nicht wirklich von Fingerspitzengefühl.“ SPD-Vorstandsmitglied Joachim Poß mahnte, Tönnies solle nicht so tun, als wäre der Fußball kein Phänomen der Gesellschaftspolitik. Die Grünen-Fraktionsvize Kerstin Andreae nannte den Besuch in der jetzigen Lage politisch naiv und fahrlässig.
Sevim Dagdelen (Linkspartei) bezeichnete die Kritik an Tönnies als „völlig deplatziert“. Der Schalke-Sponsor Gazprom sei „bekanntermaßen ein Betrieb in öffentlicher Hand, insofern ist es nicht ungewöhnlich, dass man sich mit Putin trifft“. (afp)