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Archiv-Artikel

Der stolze Hanseat

Die Stadt Buxtehude trägt nun den Namenszusatz „Hansestadt“. Bürgermeister Jürgen Badur sagt, dass er erfreut sei und nun, den Hanse-Zusatz im Rücken, „positive Stadtgeschichte schreiben“ wolle. Badur denkt dabei an den Tourismus, aber auch an die „traditionellen hanseatischen Werte im Handel“. Immerhin befindet sich im 40.00 Einwohner großen Buxtehude mit der Niederelbe Schifffahrtsgesellschaft Reederei NSB eine der größten deutschen Reedereien. Auch Airbus betreibt einen Standort in Buxtehude. Der Schiffsbefrachter Apollo Shipping GmbH ist 2009 von Hamburg an die Este gezogen.

Seit 1363 gehörte Buxtehude der Hanse an, zu der in Hochzeiten etwa 180 Städte, von Großbritannien bis Russland, von Schweden bis Mitteldeutschland, gehörten. Mit dem Aufkommen der Nationalstaaten schlief die Hanse ein. Erst 1980 wurde sie im niederländischen Zwolle neu gegründet, wieder war Buxtehude ein Mitglied – ohne aber den Namen zu tragen.

Nur 34 Jahre später stellte Badur einen Namensänderungsantrag beim niedersächsischen Innenministerium, mit der Begründung, dass Buxtehude schon immer Hansestadt gewesen sei. „Relativ zügig kam die positive Antwort nach ein paar Wochen“, sagt er. Was nun anders wird? Das Ortsschild wird umgeschrieben und neue Briefbögen werden gedruckt. Die KFZ-Nummernschilder bleiben wie sie sind: „STD“, für Stade, zu dessen Landkreis Buxtehude gehört.

Der neue Name passe zum „maritimen Flair“, welches Badur als einzigartig für seine Stadt sieht. „Ich habe keine rosa-rote Lokalbrille auf“, sagt er. Das Stadtbild von Buxtehude sehe immer noch so aus wie im 13. Jahrhundert, als die Hanse gegründet wurde.

Jürgen Badur ist seit 35 Jahren im Amt, erst 21 Jahre als Gemeindedirektor, dann 14 als Bürgermeister. Wenn er im November in den Ruhestand geht, wird er sein Amt nicht nur „als Hansestädter verlassen“, sondern auch „positiv in die Stadtgeschichte eingehen“.  STEFANIE ENDER